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Vor den Festtagen wird Jerusalems wichtigste Mauer unter die Lupe genommen

JERUSALEM, 31.03.2023 (TPS) – Während sich Juden auf der ganzen Welt auf das bevorstehende Pessachfest vorbereiten, haben Ingenieure die sogenannte Klagemauer untersucht, um sie auf den alljährlichen Ansturm von Feiertagsbesuchern vorzubereiten. Die Baufachleute, die für die „Western Wall Heritage Foundation“ arbeiten, die die täglichen Angelegenheiten der Stätte verwaltet, untersuchten die Stabilität der Steine und entfernten lose Steinchen und saisonale Pflanzen.

Inspektion zweimal jährlich

Die Inspektion wird zweimal im Jahr durchgeführt, vor den Pessach- und Rosch Haschana-Feiertagen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die Stabilität der Mauer zu erhalten. Die Arbeiten erfolgen unter der Aufsicht des Rabbiners der Westmauer und der Heiligen Stätten, Shmuel Rabinowitz, im Einklang mit dem jüdischen Religionsgesetz.

Im Juli 2018 hatte sich ein 100 Kilogramm schwerer Felsbrocken von der Mauer gelöst und und war herabgestürzt, wobei er eine 79-jährige Frau, die dort betete, nur knapp verfehlte.

Einer der Höhepunkte der Feiertage ist der Besuch Tausender Juden an der Mauer während des Priesterlichen Segens. Hunderte von Kohanim, Nachfahren des Priesters Aaron, sprechen den traditionellen Segen.

Ebenfalls vor den Feiertagen Pessach und Rosch Haschana reinigen Arbeiter die Steine der Klagemauer und entfernen Tausende von Zetteln, die Besucher dort deponiert haben. Diese Praxis geht auf die jüdische Lehre zurück, wonach Gottes Gegenwart die Mauer nie verlassen hat und die Gebete über den angrenzenden Tempelberg in den Himmel aufsteigen.

Menschen, die die Kotel nicht besuchen können, können ihre „Briefe an Gott“ gerne an das Fokus Jerusalem-Büro in Israel schicken. Wir stecken ihre Notizen dann in die Mauerritzen.

Die von den Mitarbeitern entfernten Notizen werden anschließend begraben.

Die Westmauer ist der einzige Überrest einer von Herodes dem Großen errichteten Stützmauer, die den Tempelberg umgibt. Es ist der heiligste Ort, an dem Juden frei beten können. Der Tempelberg, auf dem der Erste und der Zweite Tempel erbaut wurden, ist die heiligste Stätte des Judentums überhaupt.

Mehr jüdische Tempelberg-Besucher

Jahrhundertelang besuchten die Juden das Gelände nicht, weil die Rabbiner der Meinung waren, dass die Gesetze der rituellen Reinheit auch für den Tempelberg gelten. Doch in den vergangenen Jahren hat eine wachsende Zahl von Rabbinern argumentiert, dass die Gesetze der rituellen Reinheit nicht für alle Bereiche des Tempelbergs gelten. Sie ermutigen dazu, die erlaubten Bereiche zu besuchen, um die jüdische Verbindung zum Berg zu erhalten. Der Bereich steht unter der Verwaltung der jordanischen Waqf-Stiftung. Juden haben nur zeitweise Zutritt und dürfen dort nicht beten.

Im September überschritt die Zahl der Juden, die den Tempelberg besuchten, zum ersten Mal in der modernen Geschichte die Schwelle von 50.000. Das gab Beyadenu bekannt, eine Organisation, die sich für die Förderung der jüdischen Beziehungen zur heiligen Stätte einsetzt.

Das einwöchige Pessach-Fest beginnt in diesem Jahr am Mittwoch, 5. April.

Bild: Die Westmauer (auch Kotel oder Klagemauer genannt) wird vor den hohen jüdischen Feiertagen von Ingenieuren untersucht. Foto: Western Wall Heritage Foundation/TPS

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