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Fatah wählt inhaftierten Terroristen in die Parteiführung

JERUSALEM, 06.12.2016 (FJ) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Fatah scharf kritisiert, da diese einen inhaftierten Terroristen in ein hohes Amt innerhalb der Partei gewählt hat. Marwan Barghouti, ein berühmter palästinensischer Führer, wurde in Israel zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er während der Zweiten Intifada an einer Reihe von Morden beteiligt gewesen sein soll. Vergangene Woche wurde er bei dem Parteitag der Fatah in die Führungsriege gewählt.

„[Er] ist der Führer einer Organisation, die Terrorangriffe durchgeführt und dazu ermutigt hat. Dabei wurden Dutzende unschuldige Israelis verletzt oder getötet“, schrieb Netanjahu in einer Erklärung. Die Wahl Barghoutis in die Fatah-Bewegung radikalisiere die Kultur der Hetze und des Terrors weiter. „Als ob es nicht genug wäre, dass sie Straßen, Schulen und öffentliche Plätze nach Mördern benennen, jetzt sind diese auch noch selbst in führenden Ämtern“, so Netanjahu.

Barghouti ließ sich zur Wahl aufstellen, obwohl er in einem israelischen Gefängnis inhaftiert ist. Auch hinter Gittern blieb er politisch aktiv. Eine Umfrage des Palästinensischen Zentrums für Politik und Forschung ergab Anfang des Jahres, dass – im Falle von palästinensischen Präsidentschaftswahlen – Barghouti sowohl Abbas als auch den Kandidaten der Hamas, Ismail Haniyeh, übertreffen würde.

Barghouti befindet sich derzeit im Gefängnis von Hasharon, wo er zu fünffacher lebenslanger Haft verurteilt wurde. 2004 erklärte ihn das Gericht für schuldig. Es sah es als erwiesen an, dass Barghuthi in mehrere Anschläge verwickelt war, unter anderem in einen Autobombenanschlag in Jerusalem.

Antiisraelische Hetze im palästinensischen Fernsehen

Während des Parteitreffens der Fatah erreichte die antiisraelische Hetze einen weiteren Höhepunkt. Der offizielle Fernsehsender der Palästinensischen Autonomiebehörde hat während der Konferenz der Partei elf Mal ein Lied ausgestrahlt, das den Terror der Fatah und den Mord an Israelis preist. Die Konferenz begann am 29. November und wurde über sechs Tage lang abgehalten. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist Parteiführer der Fatah.

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Das ausgestrahlte Lied betont, dass es der „Eid“ der Fatah sei, Israel zu zerstören. Konkret heißt es in dem Text: „Befreie den Staat aus den Händen der Zionisten“. Dieses Ziel solle durch Gewalt, Terror und Mord erreicht werden: „Schlitzt den Brustkorb eurer Gegner auf, schießt mit Maschinengewehren und Kanonen, feuert den Mörser, schießt“, wird in dem Lied gehetzt.

In dem Song wird außerdem der erste palästinensische Terrorangriff bejubelt – die versuchte Bombardierung von Israels Hauptwasserleitung in Eilabun im Jahr 1965. „Eilabun war der erste Schlag und die Fatah war dafür verantwortlich!“

 

Foto: Flash90 (Titelbild) und Palestinian Media Watch

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