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Amona: Siedler akzeptieren Angebot der Regierung – Gewaltsame Räumung vermieden

JERUSALEM / AMONA, 18.12.2016 (TM) – Die gewaltsame Räumung der jüdischen Siedlung Amona scheint abgewendet. Die Siedler akzeptierten heute einen Kompromissvorschlag der Regierung. Demnach werden 24 der 40 Familien des Außenpostens umgesiedelt, und zwar auf einen benachbarten Hügel. Die übrigen Bewohner Amonas kommen vorläufig in der nahe gelegenen Siedlung Ofra unter. Israels Oberster Gerichtshof hatte angeordnet, dass Amona bis zum 25. Dezember geräumt sein muss, weil die Siedlung illegal auf palästinensischem Privatgelände errichtet worden sei. Die Siedler bestreiten das.

Polizei auf Räumung vorbereitet

Bei einer Abstimmung votierten 45 Bewohner für den Kompromissvorschlag, 25 stimmten dagegen. Die Einigung kam auf Initiative von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Bildungsminister Naftali Bennett und dem Vorsitzenden des Landkreises Samaria, Yossi Dagan, zustande. Die israelische Polizei hatte sich bereits auf einen Großeinsatz zur Räumung der Siedlung vorbereitet. In Amona hatten sich rund 1000 Sympathisanten eingefunden, um gegen die Zwangsevakuierung Widerstand zu leisten.

Mehrere Abgeordnete des israelischen Parlaments hatten in den vergangenen Wochen versucht, zu vermitteln und einen Kampf „Juden gegen Juden“ zu verhindern. Yehuda Glick, Likud-Abgeordneter und bekannter Tempelberg-Aktivist, dankte den Siedlern für ihren ehrenvollen Kampf und ihre mutige Entscheidung. Kritik gab es dagegen von der linken Meretz-Partei. Deren Abgeordnete Tamar Zandberg beklagte, die Regierung habe vor den Siedlern kapituliert. Auch aus den Reihen der Amona-Unterstützern kam Kritik – das Abkommen sei entgegen der Tora und unehrlich.

Um Fristverlängerung bemüht

Die Regierung will sich nun beim Obersten Gerichtshof um eine einmonatige Fristverlängerung bemühen, um den betroffenen Familien genügend Zeit zum Umziehen zu verschaffen. Bereits vor zehn Jahren waren in Amona Häuser von der israelischen Armee gewaltsam geräumt und zerstört worden – ein Szenario, das durch den heutigen Kompromiss vermieden werden kann.

Bild: Bewohner von Amona beim Morgengebet. Foto: Miriam Alster / Flash 90

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