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Israeli unter den Verletzten des Anschlags in Berlin

BERLIN / JERUSALEM, 20.12.2016 (FJ) – Unter den Verletzten des Anschlags auf einem Berliner Weihnachtsmarktes ist auch ein israelischer Staatsbürger. Die Leiterin des israelischen Konsulats, Liora Givon, sei unterwegs, um den Mann zu besuchen. Das teilte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums mit.

Der Mann soll in seinen 60er Jahren und schwer verletzt worden sein. Nach ersten Berichten des Ministeriums wurde er operiert und befindet sich außer Lebensgefahr. Seine Frau wird noch vermisst, die israelische Botschaft stehe in Kontakt mit den deutschen Behörden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Tat. Sie sei, wie Millionen Menschen entsetzt, erschüttert und tief traurig über die Geschehnisse. Sie stufte den Anschlag als „terroristische Handlung“ ein. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat. „Wir senden unser Beileid an die Familien der Opfer, die deutsche Regierung und eine schnelle Erholung für alle Verletzten.“ Der Angriff schließe sich einer Reihe von schrecklichen Angriffen an. Der Terror nehme überall zu. „Wir bekämpfen den Terror schneller, wenn alle Nationen eingreifen und sich vereinigen“, so Netanjahu.

Große Traurigkeit

Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte „mit großer Traurigkeit“ auf den Angriff, warnte zugleich aber davor, sich durch den Terror nicht die bevorstehenden Feiertage verderben zu lassen. „Wir sind zutiefst schockiert. Vor allem, dass das in der Vorweihnachtszeit passiert, in der Zeit, in der sich unsere Gesellschaft auf Werte wie Wohltätigkeit, Güte und Frieden fokussiert, wird unser Land von diesem widerlichen Anschlag getroffen“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Unsere Gedanken sind jetzt bei den Opfern, ihren Verwandten und Freunden. Wir wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung.“ Zudem warnte Schuster, „unsere Gedanken und taten dürfen nicht von Angst und Schrecken bestimmt werden. In wenigen Tagen beginnen die Weihnachts- und Chanukka-Feiertage – möge die Botschaft dieser beiden Feiertage uns Kraft in dieser schwierigen Zeit geben.“

Ein Sattelzug war am Montagabend auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin gerast. Die Polizei spricht mittlerweile von einem „vermutlich terroristischen Anschlag“. Zwölf Menschen starben, mindestens 48 wurden teilweise schwer verletzt. Der Lastwagen gehört einer polnischen Spedition, die das Fahrzeug ab dem Nachmittag vermisst hatte.

Pakistani verhaftet – Zweifel an Tat

Ein Verdächtiger wurde noch am Montagabend festgenommen. Stundenlang wurde er verhört. Nach ersten berichten soll es sich um einen 23-jährigen Pakistaner handeln, der an Silvester 2015 nach Deutschland eingereist sein soll. Nach deutschen Medienberichten streitet der Tatverdächtige bisher alles ab. An seiner Tatbeteiligung gibt es mittlerweile Zweifel.

Berlin ist ein beliebtes Reiseziel für Israelis. Tausende Israelis leben in der deutschen Hauptstadt.

Foto: Screenshot von twitter, Emmanuel Nashon, ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, twitterte: „Ich bete für den in Berlin verletzten Israeli und seine Frau. Extremistisch-islamistischer Terrorismus ist eine Gefahr für unsere Welt.

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