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Enttarnt: Hacker der Hamas gaben sich als hübsche Frauen aus

JERUSALEM, 11.1.2017 (TM) – Die israelische Armee hat einen ungewöhnlichen Angriff der radikal-islamischen Hamas abgewehrt. Hamas-Mitglieder hatten sich in sozialen Netzwerken wie Facebook als hübsche israelische Frauen ausgegeben. Sie suchten gezielt den Kontakt zu Soldaten. Die sollten sich dann eine angebliche Kommunikationssoftware auf ihr Smartphone laden. Tatsächlich handelte es sich um ein Ausspäh-Programm. Wie das Militär heute bekannt gab, sei man auf „Dutzende“ solcher Fälle gestoßen. Es sei gelungen, die Bedrohung für die nationale Sicherheit abzuwenden.

Gefälschte Profile angelegt

Die Hamas-Hacker nutzten für die gefälschten Profile Fotos von jungen Frauen aus Israel und Europa, die sie illegal kopiert hatten. Dazu erfanden sie hebräisch klingende Namen wie Amit Cohen, Naama Sheva oder Eliana Amar. So getarnt nahmen sie Kontakt mit israelischen Soldaten auf, in perfektem modernem Hebräisch. Sie versprachen, den Soldaten Fotos von sich zu schicken. Dazu sollten sie sich ein spezielles Programm auf ihre Smartphones laden. Tatsächlich handelte es sich um einen „Trojaner“ – die Hamas-Computerspezialisten waren dadurch in der Lage, sich alle Kontakte, Fotos, Textnachrichten und GPS-Daten herunterzuladen. Außerdem konnten die Hacker die Kameras der infizierten Smartphones auslösen, ohne dass deren Besitzer es bemerkten – beispielsweise in militärisch sensiblen Gebäuden, im Innern von Panzern, oder wenn der Soldat vor einem Computerbildschirm saß.

Als Veteranen ausgegeben

In anderen Fällen gaben sich die Hamas-Hacker als israelische Kriegsveteranen aus. So versuchten sie Zugang zu geschlossenen Gruppen zu erhalten, in denen sich Reservisten austauschen. Derzeit gibt es rund 3000 Facebook-Gruppen, über die israelische Soldaten, Reservisten und Veteranen Kontakt zu ihren Einheiten und Verbänden halten.

Dass der entstandene Schaden relativ gering blieb, ist den strikten Vorschriften der israelischen Armee zu verdanken: Offiziere vom Major aufwärts dürfen sich im Internet nicht als Soldaten zu erkennen geben. Soldaten in Spezialeinheiten und mit hoher Sicherheitsfreigabe ist es verboten, Facebook-Profile einzurichten.

Alle Smartphones „gesäubert“

Die Hamas-Spähoffensive erreichte somit nur niedrige Dienstgrade, der höchste war nach Armeeangaben ein Major. Mittlerweile seien alle infizierten Smartphones wieder „sauber“, die Soldaten seien vor der Cyber-Spionage der Islamisten gewarnt worden.

Bild: Mit solchen gestohlenen Fotos haben die Computerspezialisten der Hamas gefälschte Profile in sozialen Netzwerken angelegt.   Foto: IDF Spokesperson Unit

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