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Facebook entfernt Werbe-Kategorie „Juden-Hasser“

NEW YORK/JERUSALEM, 15.09.2017 (FJ) – Bis vor kurzem konnte man bei Facebook gezielt Werbung schalten, die sich an Antisemiten richtete. Jetzt hat Facebook diese Funktion nach einem Hinweis des US-Magazins „ProPublica“ gestoppt.

Das soziale Netzwerk ist eines der größten Werbe-Unternehmen der Welt. Ein Facebook-Algorithmus hat Anzeigen-Kunden ermöglicht, gezielt Antisemiten anzusprechen. „ProPublica“ machte seine Recherchen dazu öffentlich. Demnach konnten Nutzer für die Vermarktung von Nazi-Andenken oder die Werbung für rechtsradikale Veranstaltungen die Zielgruppe „Juden-Hasser“ auswählen.

Die Zielgruppe beruhte auf Angaben, die die Facebook-Anwender in ihren Nutzerprofilen über sich selbst gemacht und unter Punkten wie den Interessen, dem Arbeitsplatz oder dem Studienhauptfach eingetragen hatten. Ein Algorithmus erstellte folglich Werbekategorien, die Anzeigen-Kunden auswählen können, um gezielt Nutzer anzusprechen.

Facebook will Wege finden, um das Problem zu lösen

Knapp 2.300 Facebook-Mitglieder hatte man mit der Kategorie „Jew Hater“ erreichen können. „ProPublica“ schaltete im Rahmen der Recherchen selbst drei Anzeigen, die sich an Antisemiten richteten. Die Werbeschaltungen seien von dem Facebook-System innerhalb kürzester Zeit akzeptiert worden.

Facebook hat die Kategorie mittlerweile gelöscht. Die Richtlinien des Unternehmens untersagten strikt, Menschen wegen ihrer Eigenschaften zu attackieren. Dazu zähle auch die Zugehörigkeit zu einer Religionsgruppe, erklärte Rob Leathern, leitender Manager bei Facebook. Außerdem wolle man Wege finden, um solche Probleme in Zukunft erst gar nicht entstehen zu lassen. So könnte die Anzahl der Kategorien begrenzt werden oder die Zielgruppen zunächst geprüft werden, bevor sie Kunden angezeigt werden.

„Wir wollen, dass Facebook ein sicherer Ort für Menschen und Unternehmen ist. Wir werden weiterhin alles tun, um Hass von unserem Netzwerk fernzuhalten“, entschuldigte sich der Manager.

 

 

Foto: Bhupinder Nayyar

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