07.11.2017

Terroristenleichen als Druckmittel für Austausch

JERUSALEM/KISSUFIM, 07.11.2017 (FJ) – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will die Leichen von fünf Terroristen nur im Austausch gegen Israelis an die Hamas übergeben.

Bei der Zerstörung eines Angriffstunnels vom Gazastreifen auf israelischem Gebiet waren in der vergangenen Woche fünf Gaza-Terroristen ums Lebens gekommen. Die israelische Armee hatte den Tunnel mit „modernster Technologie“ entdeckt, als er noch im Bau war (FJ berichtete). Jetzt hat Ministerpräsident Netanjahu angekündigt, dass Israel die Situation für die Freilassung israelischer Gefangener und die Übergabe israelischer Leichen nutzen würde.

Der Premierminister erklärte, dass diese fünf Leichen als Austausch für „unsere Jungs“ fungieren würden. Er bezog sich damit auf die gefallenen israelischen Soldaten Hadar Goldin und Oron Shaul, sowie zwei israelische Zivilisten, Avera Mengistu und Hisham al-Sayed, die von den Hamas gefangen gehalten werden sollen.

„Wir werden unsere Jungs nach Hause bringen“

„Um das Land zu verteidigen, wenden wir eine einfache Faustregel an: Jeder, der versucht, uns anzugreifen, den greifen wir an. Zweitens: Wir vergeben keine Geschenke umsonst. Wir werden unsere Jungs nach Hause holen“, so Netanjahu.

Laut einer Erklärung der israelischen Armee hatten „die Streitkräfte […] den Angriffstunnel in den vergangenen Tagen freigelegt und abgebaut. Während der Arbeiten wurden die Leichen von fünf Terroristen entdeckt.“ Außerdem erstickten sieben Terroristen im Tunnel, darunter zwei Mitglieder des Islamischen Dschihads, als sie versuchten, die ersten fünf Opfer zu retten.

Am vergangenen Montag zerstörte die israelische Armee den Terrortunnel, der unter der Grenze des Gazastreifens gegraben worden war. Militärsprecher Oberstleutnant Jonathan Conricus berichtete, dass dank der bahnbrechenden Technologie dieser „aktive Tunnel“ entdeckt und von den Streitkräften auf israelischem Territorium gesprengt worden sei.

„Die Freigabe der Terroristenleichen heißt Hadar und Oron zurückzulassen“

Die Familie des gefallenen Soldaten Hadar Goldin haben eine Klage beim Obersten Gericht eingereicht. Sie fordert, sie Leichen der Terroristen nicht zurückzugeben. „Die Leichen der Hamas, ihrer Mitglieder oder Verbündeter frei zu geben, ist einfach absurd und bedeutet, angesichts des Terrorismus die weiße Fahne zu schwingen. Und es bedeutet, dass Hadar und Oron im Schlachtfeld in Gaza zurückgelassen werden“, zeigte sich der Vater von Goldin empört. Netanjahu und die israelische Regierung würden vor der Hamas kapitulieren.

Als Reaktion auf die Zerstörung des Tunnels hatte der Islamische Dschihad am Sonntag Israel gedroht: „Die Rache wird kommen.“ Außerdem hieß es, Israel würde die Leichen der „Märtyrer“ nicht lange festhalten.

Berichte von Fokus Jerusalem zur Zerstörung des Angriffstunnels: