
Anklage: Hamas wollte Glick und Armeesprecher entführen
GAZA / JERUSALEM, 21.12.2017 (FJ) – Drei Mitglieder der radikal-islamischen Terrorgruppe Hamas sollen geplant haben, den Abgeordneten Yehuda Glick und den Sprecher der israelischen Armee, Avichay Adraee, zu entführen. Der israelische Geheimdienst Shin Beth reichte nun Klage gegen sie ein.
Das Hamas-Oberkommando gab den Befehl
Demnach werden der mutmaßliche Leiter der Zelle, Muad Ashtiyah, 26, sowie zwei Mitglieder, Mahmoud Ramadan und Ahmed Ramadan, beide 19, angeklagt. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass die drei Terroristen kurze Zeit später ihre Pläne änderten. Um einen einfachen und reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, hatten sie beschlossen, einen Soldaten der israelischen Armee oder einen israelischen Siedler zu entführen.
Ashtiyah war, laut Shin Beth, die treibende Kraft hinter der geplanten Aktion. Er soll Waffen für die Entführung erworben und die anderen beiden Mitglieder rekrutiert haben. Informationen über seine Opfer habe er über das Internet gesammelt, hieß es weiter.
Foto: Die drei Angeklagten Terroristen
Quelle: Shin Beth
Nach Aussagen des Geheimdienstes Shin Beth soll das Hamas-Oberkommando in Gaza den Befehl gegeben und die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt haben.
Während der Untersuchungen wurde deutlich, dass die Mitglieder der Gruppe Hauptverkehrsstraßen, Kreuzungen und wichtige Knotenpunkte beobachteten, um Informationen für den geplanten Angriff zu sammeln. Außerdem soll sich Muad A. nach möglichen Verstecken für die Geisel in der Nähe von Nablus erkundigt haben.
Geiseln als Druckmittel für Freilassung palästinensischer Gefangener
Der Abgeordnete Glick wurde 2014 von einem Terroristen angeschossen und schwer verwundet. Danach wurde er aufgrund seines Einsatzes für jüdische Gebete auf dem Tempelberg in das israelische Parlament gewählt.
Avichay Adraee ist der arabische Sprecher der israelischen Armee. Viele arabische Medien verlassen sich auf ihn als zuverlässige Informationsquelle.
Ziel der Entführung dieser beiden bekannten Persönlichkeiten soll es laut Shin Beth gewesen sein, die Geiseln als Druckmittel für den Austausch von palästinensischen Gefangenen einzusetzen.
Foto: Abgeordneter Yehuda Glick
Quelle: Yonatan Sindel/Flash 90
Hier ein Interview, das Fokus Jerusalem kürzlich mit Yehuda Glick geführt hat.