Archäologischer Fund bestätigt jüdische Herrschaft
JERUSALEM, 03.01.2018 (FJ) – In Jerusalem ist ein 2.700 Jahre alter Siegelabdruck gefunden worden. Dieser widerlegt die palästinensische Behauptung, dass es zur Zeit des ersten Tempels keine jüdische Herrschaft am Tempelberg gegeben habe. Seine hebräische Inschrift „ dem Gouveneur der Stadt gehörend“ bestätigt, dass es zur Zeit des salomonischen Tempels eine jüdische Herrschaftsform in Jerusalem gab, die dem heutigen Bürgermeisteramt sehr nahe kommt. Auch in der Bibel ( 2. Könige und 2. Chronik) wird das Amt des Bürgermeisters von Jerusalem erwähnt. Der archäologische Fund unterstützt die biblische Darstellung. Es handle sich um eine „einzigartige und wichtige Entdeckung“ teilte die israelische Altertumsbehörde mit.
Staubhaufen liefert erstaunliche Beweise
Das winzige Tonstück wurde eher zufällig in einer Ausgrabungsstätte nahe der Westmauer des Jerusalemer Tempels gefunden. Als die Archäologin Dr. Shlomit Weksler-Bdolah die Oberfläche einer antiken Mauer in einem Haus aus der Eisenzeit vom Staub befreite, wurde das winzige Tonstück von der Mauer gekratzt. Der Staubhaufen wurde in in ein Labor der israelischen Altertumsbehörde gebracht. Beim nassen Durchsieben des Materials entdeckte der Archäologe Schimon Cohen die 15 Millimeter große und drei Millimeter dicke Tonscherbe mit der hebräischen Aufschrift. Weitere Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen sehr alten Siegelabdruck handelt. Die Entdeckung passt in die aktuell heikle Debatte um die Hauptstadt Israels. Laut der israelischen Altertumsbehörde ist die Tonscherbe ein Beweis für die Existenz eines jüdischen Königreiches zu Zeiten des Ersten Tempels. Ein biblischer Gruß, in eine Zeit hinein, in der ihr historischer Inhalt von vielen Ländern verneint wird.
Stadt mit internationalen Beziehungen
„Der Siegelabdruck wurde an einen wichtigen Transport angehängt und diente als eine Art Logo oder als kleines Souvenir, das im Auftrag des Gouverneurs der Stadt geschickt wurde“, erklärte die Archäologin Dr. Shlomit Weksler-Bdolah. In den letzten Jahren wurden in der Nähe des Fundortes bereits assyrische und ägyptische Siegel derselben Epoche gefunden. Diese lassen darauf schließen, das Jerusalem schon damals eine Stadt mit internationalen Kontakten war. Möglicherweise handelt es sich bei dem Fundort um ein großes Gebäude, das als Verwaltungszentrum diente. „Die Feststellung des Eindrucks mit diesem hochrangigen Titel, zusätzlich zu der großen Ansammlung von tatsächlichen Siegeln, die in dem Gebäude in der Vergangenheit gefunden wurden, stützt die Annahme, dass dieses Gebiet, das sich auf den Westhängen des westlichen Hügels des alten Jerusalems befindet, etwa 100 Meter westlich des Tempelbergs, während der Zeit des Ersten Tempels von hochrangigen Beamten besucht wurde“, meinte Weksler-Bdolah. Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat freute sich über den „Gruß aus der Vergangenheit“.
Ein auf Youtube veröffentlichtes Video zum archäologischen Fund:
Bild: Die Archäologin Dr. Shlomit Weksler-Bdolah hält den Siegelabdruck in ihren Händen
Quelle: Israelische Altertumsbehörde