Terroropfer wird in Siedlung Havad Gilad beerdigt
HAVAD GILAD, 10.01.2018 (FJ) – Der letzte Wunsch des Terroropfers Rabbi Raziel Sheva (35) war es, in der jüdischen Siedlung Havad Gilad beerdigt zu werden. Der Vater von sechs Kindern wurde am Dienstagabend durch Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto getötet (FJ berichtete). Nicht nur seine Familie, sondern auch Freunde und Politiker kämpfen für seinen letzten Willen.
„Er war so eine besondere Person“
„Er hat mich angerufen und gesagt ‚Ich wurde angeschossen, ruf einen Krankenwagen!‘ Ich bin immer noch geschockt von der Leichtigkeit, mit der sie uns erschießen“, sagte Yael Sheva, die Frau des getöteten Rabbiners. Er soll heute in Havad Gilad „der Siedlung, die er so geliebt hat“ beerdigt werden.
Foto: Rabbi Raziel Sheva mit seiner Tochter
„Er war so eine besondere Person“, erinnert sich Yehuda Hass, eine Freundin der Familie. „Er war ein Mann mit einem großen Herzen.“ Raziel Sheva war der inoffizielle Rabbiner der Gemeinde Havad Gilad und nahm unter anderem auch Beschneidungen vor. Er war eine Vertrauensperson, die sich ehrenamtlich beim Rettungsdienst Magen David Adom engagierte.
Israels Oberrabbiner David Lau lobte Sheva als eine „einzigartige, freundliche und hingebungsvolle“ Persönlichkeit, der sich „dem Job als Lebensretter, der Lehre der Torah und der Sicherheit des Judentums“ verschrieben hat.
Siedlungen sollen legalisiert werden
Havad Gilad ist eine der umstrittenen jüdischen Siedlungen im sogenannten Westjordanland. „Die richtige Antwort auf diese feigen Morde ist eine Genehmigung des Siedlungsplans“, erklärte der Vorsitzende des Regionalrates von Samaria, Yossi Dagan. „Es müssen alle politischen Beschränkungen aufgehoben werden. Das ist die einzig richtige Antwort und wird die Motivation für den Terrorismus zerstreuen.“
Weitere Politiker versprechen der Familie des Ermordeten ihren Beistand. „Die Hamas lobt die Mörder und die Gesetze der PA (Palästinensische Autonomiebehörde) werden ihnen finanzielle Belohnungen geben. Ich bete für die trauernde Familie Sheva“, twitterte David M. Friedman, der amerikanische Botschafter für Israel.
Sicherheitskräfte verfolgen den Terroristen
Die radikal-islamische Terrormiliz Hamas lobte den Schützen. Er stammt vermutlich aus ihren Reihen und wurde auf Twitter „gesegnet für die heldenhafte Operation“. Auch der Islamische Jihad und die PA stehen auf der Seite des Todesschützen.
Foto: Israelische Sicherheitskräfte bei Nablus auf der Suche nach dem Schützen, Quelle: IDF
Die Sicherheitskräfte machten sich mit einem Großaufgebot auf die Suche nach dem flüchtigen Terroristen. Das Gebiet um Nablus wurde weiträumig abgesperrt und Ein- und Ausreisende kontrolliert.
Foto (links): Das Opfer der Terrorattacke: Rabbi Raziel Sheva mit seiner Familie, Quelle: Privat
Artikel von Fokus Jerusalem zu dem Terroranschlag:
Ein Video vom Tatort nach dem Terroranschlag, Quelle: YouTube