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Bombe explodiert und verletzt vier israelische Soldaten – Luftangriffe und Raketeneinschlag

 

EIN HASHLOSHA, 17.02.2018 (TM) – Bei der Explosion einer Bombe an der Grenze zum Gazastreifen sind am Samstagnachmittag  vier israelische Soldaten zum Teil schwer verletzt worden. Sie waren auf einer Patrouillenfahrt und wollten eine palästinensische Flagge entfernen, die am Grenzzaun befestigt war. Dabei explodierte ein dort versteckter Sprengsatz. Das Militär vermutet, dass der Islamische Dschihad hinter dem Anschlag steckt. Israelische Panzer beschossen nach dem Vorfall einen Beobachtungsposten der Islamistengruppe im südlichen Gazastreifen. Außerdem wurden zusätzliche Truppen ins Grenzgebiet beordert.

Als Reaktion auf die Bombenexplosion  hat die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Sonntag 18 Einrichtungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bombardiert, darunter einen Terrortunnel und eine Waffenfabrik. Kurz darauf heulten in der Grenzregion die Luftalarmsirenen. Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete hat das Dach eines Haus im Landkreis Sha’ar Hanegev getroffen, ist aber nicht explodiert. Mehrere Menschen erlitten einen Schock.

Israelische Panzer beschossen in der Nacht Stellungen der Hamas. Dabei kamen nach palästinensischen Angaben zwei Menschen ums Leben.

Zwei Soldaten in Klinik geflogen

Zwei Soldaten der Polani-Brigade hatten bei der Bombenexplosion schwere Verletzungen erlitten. Sie wurden nach der Erstversorgung vor Ort in eine Klinik nach Beersheva geflogen. Von dort hieß es, sie seien nach Notoperationen außer Lebensgefahr. Die Armee hatte eine Nachrichtensperre verhängt, bis die Angehörigen der Soldaten verständigt waren. Die Explosion hatte die Bewohner des nahe gelegenen Kibbutz HaShlosha aufgeschreckt. Das Militär gab jedoch keine weiteren Warnungen und Sicherheitshinweise für die Grenzregion heraus. Im Armeeradio war von einem „schweren Zwischenfall“ die Rede.

Der Bombenanschlag ereignete sich während des „Darom Adom“ (Roter Süden) – Festivals, bei dem Hunderte von Besuchern die Anemonenblüte in der Negevwüste genießen.

Der Islamische Dschihad hatte Israel Rache geschworen, nachdem das Militär am 30. Oktober einen unterirdischen Tunnel gesprengt hatte, der aus dem Gazastreifen nach Israel führte. Dabei waren 14 Kämpfer der Islamisten ums Leben gekommen.

In den vergangenen Jahren hatte es an der Gazagrenze immer wieder Vorfälle mit Sprengsätzen gegeben, die von den Palästinensern selbst gebaut wurden – Anfang 2015, im April 2016 und zwei im März 2017. Die konnten aber entschärft werden, bevor sie Schaden anrichteten.

Kritische Situation im Gazastreifen

In der vergangenen Woche hatte Israels Armeechef Gadi Eizenkot gewarnt, dass es in diesem Jahr zu einem erneuten Krieg mit der radikal-islamischen Hamas kommen könnte, die in dem Küstenstreifen das Sagen hat. Eizenkot verwies auf die sich ständig verschlechternden humanitären und wirtschaftlichen Verhältnisse im Gazastreifen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman meinte dazu, Israel werde den Bewohnern des Gazastreifens erst dann helfen, wenn die Hamas aufhöre, jedes Jahr Hunderte Millionen von Dollar in Raketen und Terrortunnel zu investieren.

Archivbild: Der Grenzzaun zum Gazastreifen wird streng bewacht. Foto: Tommy Mueller / Fokus Jerusalem

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