zurück zu Aktuelles

Israel testet neue Technologie zur Krebsfrüherkennung

REHOVOT, 01.03.2018 (FJ) – Israelische Wissenschaftler des Kaplan Medical Centers in Rehovot, südlich von Tel Aviv, haben bekanntgegeben, dass sie der Entwicklung einer besseren Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs einen Schritt näher gekommen sind. Prostatakrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern auf der ganzen Welt. Dennoch ist die Hauptmethode zur Diagnose der Krankheit sehr fehleranfällig.

Bluttest hat hohe Fehlerquote

Die gängige Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs ist eine Blutprobe, die das Prostata-spezifischen Antigen (PSA) untersucht. Erhöhte Werte gelten als Indiz für Prostatakrebs und führen zu weiteren Untersuchungen. Studien haben jedoch gezeigt, dass ein erhöhter PSA-Wert manchmal Jahre vor der Entstehung eines Krebses oder auch bei gutartigen Zuständen auftreten kann, was zu unnötigen Biopsien und Angstzuständen bei den Patienten führt. Die Biopsie verläuft nicht immer ohne Nebenwirkungen. Diese hätten in vielen Fällen verhindert werden können, da der PSA-Wert fälschlicher Weise als Indiz für Prostatakrebs betrachtet wurde.

Neue Technologie soll Sicherheit geben

Im Kaplan Medical Center in Rehovot ist eine klinische Studie zu einer neuen Technologie der Früherkennung von Prostatakrebs durchgeführt worden. Mit der „CellDetect-Technologie“ des in Tel Aviv ansässigen Unternehmens „Micromedic Technologies“ soll der Krebs anhand von Urinproben erkannt oder sicher ausgeschlossen werden. Die Studie erreichte eine „Richtig-Positiv-Rate“ von 91,3 Prozent. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen genau erkannt und ausgeschlossen werden konnte, wenn ein Patient keinen Krebs hatte.
Das Unternehmen selbst meldete eine „Richtig-Negativ-Rate“ von 75 Prozent, was bedeutet, dass der Test bei drei Viertel der Patienten, die Krebs hatten, ein richtiges Ergebnis lieferte.

Invasive Diagnose nicht mehr nötig

„Die derzeit verfügbaren diagnostischen Tests sind als unzuverlässig bekannt“, sagte Micromedics Vorstandsvorsitzender Guy Lerner. „Mit diesen Ergebnissen aus klinischen Studien haben wir das Potenzial, die Diagnose von Prostatakrebs zu verändern und Patienten einen nicht-invasiven, genauen und zuverlässigen Test zu bieten, der das Gesundheitssystem durch erhebliche Kosteneinsparungen verbessern könnte“, erklärte er weiter.

Tests, die auf der „CellDetect-Technologie“ basieren, haben zuvor ähnlich hohe Wirksamkeitsraten bei der Erkennung von Gebärmutterhals- und Blasenkrebs nachgewiesen.

Foto: Eine Wissenschaftlerin untersucht entnommenen Proben der Patienten
Quelle: Micromedic Technologies

Weitere News aus dem Heiligen Land