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Israel beginnt erste Corona-Impftests Mitte Oktober

JERUSALEM, 07.08.2020 (DK) – Die Welt richtet seit Monaten gespannt den Blick auf die medizinische Forschung. Auch Wissenschaftler in Israel arbeiten mit Hochdruck daran, einen sicheren Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln. Nun hat das kleine Land angekündigt, dass im Oktober bereits die ersten Tests am Menschen stattfinden können. Bei dem Gewinner des Rennens handelt es sich um das biologische Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums. Dies kündigte der zweitmächtigste Mann im Staat, Verteidigungsminister Benny Gantz, an.

Entwicklungszeit wird aufgrund der Ausnahmesituation verkürzt

Der Direktor des Instituts, Prof. Shmuel Shapira, zeigte sich zuversichtlich. „Wir haben einen großartigen Impfstoff“, erklärte der Forscher. „Es müssen noch einige regulatorische Prozesse durchlaufen werden, um den festgelegten Zeitplan einzuhalten. Wir beginnen nach den Tishrei-Ferien mit Sicherheits- und Effizienzprüfungen, aber wir halten das Produkt bereits in unseren Händen“. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffs viele Jahre. Der Prozess soll aufgrund der weltweiten Ausnahmesituation nun jedoch beschleunigt werden. 

Bereits im Juni hatte das Institut einen Vertrag mit dem US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen Moderna unterzeichnet. Sollten sich die Tests als erfolgreich erweisen, wird Moderna den israelischen Impfstoff aufkaufen. Dennoch sollen zunächst Israels Staatsbürger geimpft werden. Das Gesundheitsministerium hat am Donnerstag 1.751 Neuinfektionen gemeldet und seit dem Vorabend vier weitere Todesfälle verzeichnet.

Wer kann geimpft werden?

Selbst wenn Mitte nächsten Jahres ein wirksamer Impfstoff in Umlauf käme, stellt sich für viele die Frage wer sich impfen lassen kann. Es wird allgemein befürchtet, dass es nicht möglich ist, die gesamte Bevölkerung zu immunisieren. Vermutlich würden Risikogruppen und medizinisches Personal bei der Verteilung Vorrang erhalten. Nicht nur der Vorrat an dem Impfstoff muss in Massen produziert werden, sondern auch an Nadeln und Spritzen darf es nicht fehlen. Obwohl die Herstellung eines Impfstoffes also in greifbarer Nähe ist, sind noch immer nicht alle Hürden ausgeräumt. 

Bild: Medizinisches Personal führt Corona-Tests im Icholov-Krankenhaus durch. Quelle: Yossi Aloni/Flash90

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