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Israel beginnt klinische Studie zu Corona-Impfstoff

JERUSALEM, 26.10.2020 (DK) – Israels Verteidigungsministerium hat den Start der ersten klinischen Studie zu einem israelischen Impfstoff angekündigt. Nächsten Sonntag wird der Test an den ersten zwei Probanden durchgeführt und soll bis Dezember auf 960 Personen ausgeweitet werden. Sollten die Probanden keine oder nur geringe Nebenwirkungen zeigen, könnten bis zum Frühjahr nächsten Jahres bereits 30.000 Menschen geimpft werden. Die Versuche des Israelischen Instituts für biologische Forschung werden in Tel Aviv und Jerusalem durchgeführt.

In Israel sind 25.000 Impfstoff-Rationen bereits verfügbar

„Dank der Forscher des Instituts ist dies ein Tag der Hoffnung für die Bürger Israels. Erst vor zwei Monaten erhielt ich das erste Fläschchen mit dem Impfstoff. Heute haben wir bereits 25.000 Impfstoffdosen und beginnen die nächste Phase der Tests“, erklärte Verteidigungsminister Benny Gantz. Um keine Risiken einzugehen, wird der gesundheitliche Zustand aller Freiwilligen streng von den Medizinern überwacht. Zunächst werden nur Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, ohne medizinische Vorgeschichte herangezogen.

Das Verteidigungsministerium erklärte es zum Ziel des Projekts, rund 15 Millionen Impfstoff-Rationen herzustellen. Nachdem die neun Millionen Einwohner Israels versorgt seien, soll der Rest an Bewohner der umliegenden Gebiete weitergegeben werden. Obwohl dies tatsächlich Anlass zur Hoffnung gibt, ist noch immer unklar, wie gut ein Impfstoff gegen das Virus schützen kann. Auch wenn der Stoff bei jungen und gesunden Probanden eine Immunantwort herstellt, würde das nicht ausreichend Aufschluss über die allgemeine Wirksamkeitsrate geben.

Israel verzeichnet nur noch rund 600 tägliche Neuinfektionen

Israels Infektionsrate hat sich in den vergangenen Wochen drastisch verlangsamt. Inzwischen liegt die Zahl der täglichen Neuansteckungen bei rund 600. Aufgrund dieser positiven Entwicklung werden Grundschüler ab nächster Woche wieder in die Klassenzimmer zurückkehren. Allerdings verzeichnete das Land einen dramatischen Anstieg der Sterberate. Allein am Samstag und Sonntag wurden insgesamt 43 neue Todesfälle gemeldet.

Bild: Ultraorthodoxer Junge wird in Tzfat gegen die Grippe geimpft. Quelle: David Cohen/Flash90

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