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Kinder lernen Terror in Schule und Medien

von Elisabeth Lahusen

JERUSALEM, 06.04.2018 – Großbritannien hat im vergangenen Jahr die Löhne und Gehälter von 33.000 palästinensische Lehrern finanziert. Das wäre eigentlich ein lobenswerter humanitärer Akt, wenn diese Lehrer ihre Schüler nicht nach einem Lehrplan unterrichten würden, der „Druck auf junge Palästinenser ausübt, Gewalttaten auszuüben“. Diese traurige Bilanz zog das „Institut für die Überwachung von Frieden und kultureller Toleranz in der Schulbildung“. Es hat die Lehrbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde untersucht. Zu den Ideen, die den Kindern in der Schule beigebracht werden, gehören die Physik hinter Steinschleudern, mit denen Felsbrocken auf israelische Soldaten geschleudert werden, sowie die Verherrlichung von Märtyrern und Bilder, die Kriegsideen vermitteln. Schon die Kleinsten bekommen genau gezeigt, was sie tun sollen:

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Oben: Ermunterung zum Angriff. Unten: Auf dem leeren Platz steht ein Schild: “Märtyrer”.

Nicht nur in der Schule wird Terror propagiert. Wer auf dem Tempelberg in Jerusalem mit offenen Augen spazieren geht, kann immer wieder erleben, dass Terrorszenen unter dem Beifall der Eltern schon von den Kleinsten nachgespielt werden. Ein aktueller Videoclip zeigt das in knapp 20 Sekunden: Eine Gruppe arabischer Jungs zwischen vier und sieben Jahren spielt auf einem breiten Weg Fußball. An der Seite sitzt eine verschleierte Frau auf der Bordsteinkante. Sie passt offenbar auf die ganze Schar auf. Plötzlich zieht der kleinste Junge ein Messer und schleicht sich mit hoch erhobenem Arm von hinten an einen israelischen Polizisten heran. Als der Polizist sich umdreht und den kleinen Kerl mit dem erhobenen Messer ansieht, rennt das Kind weg und versteckt sich ängstlich.

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Ein Kind als Messer-Attentäter. Foto: Screenshot

Eine zweite Szene ist ähnlich verstörend: Eine stolze Mutter filmt ihre Jungs, die unter dem Gelächter der Umstehenden mit ihren Spielzeuggewehren hinter einer Gruppe Soldaten her „schießen“.

Der Kautschuktag

Auch die Ausschreitungen an der Grenze zum Gazastreifen lassen sich als gigantisches Filmskript lesen, in dem jeder seine Rolle zugewiesen bekommt. Der heutige Freitag wurde zum „Kautschuk-Tag“erklärt. Im gesamten Gazastreifen wurden Tag und Nacht Altreifen gesammelt und sogar auf Eselskarren transportiert. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurden Hunderte von Bildern veröffentlicht, die Reifentürme und Reifenfelder zeigen. Die ganze Aktion wird sorgfältig inszeniert und von arabischen Kameramännern für die eigenen und internationalen Medien festgehalten. Eine irrsinnige Aktion mit fatalen Folgen für Umwelt und Gesundheit wird so als vorbildlicher und beispielhafter „Widerstand“ verklärt.

Bild oben: Palästinensische Altreifensammler im Gazastreifen – Fotografen und Kameraleute sind dankbar für die Inszenierung. Foto: Abed Rahim Khatib / Flash90

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