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Raketenhagel aus dem Gazastreifen: Mehrere Israelis verletzt – Luftwaffe bombardiert Tunnel und Waffenlager

von Tommy Mueller

JERUSALEM / GAZA, 29.05.2018 – Luftalarmsirenen heulen, Menschen rennen in Schutzräume, Raketen und Abfangraketen explodieren in der Luft. Der Süden Israel erlebt am Dienstag die schwersten Angriffe mit Granaten und Raketen seit mehreren Jahren. Mindestens sechs Israelis werden durch Splitter verletzt. Nachdem am Morgen vom Gazastreifen aus 28 Mörsergranaten auf israelische Gemeinden im Grenzgebiet abgefeuert wurden (Fokus Jerusalem berichtete), hat die Luftwaffe wenige Stunden später Stellungen der Terroristen bombardiert. Die antworteten mit  weiteren Raketen und Granaten, insgesamt mehr als 50.

Verletzte durch Splitter – Schocks und Panikattacken

Das israelische Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ konnte nach Armeeangaben 25 Raketen und Granaten unschädlich machen. Einige Geschosse schlugen aber auf israelischem Gebiet ein. Im Landkreis Eschkol wurden am Nachmittag drei Menschen von Splittern getroffen. Sie wurden ins Krankenhaus nach Beersheva gebracht. Außerdem erlitten drei Soldaten Verletzungen durch Trümmerteile. Der Rettungsdienst „United Hatzalah“ berichtet von zehn Patienten im Grenzgebiet, die wegen Schocks und Panikattacken behandelt werden mussten. Die Behörden forderten die Israelis im Grenzgebiet zum Gazastreifen auf, vorläufig in den Schutzräumen zu bleiben. Auf einem Schulhof in der Grenzstadt Sderot wurden am Nachmittag Überreste einer Granate entdeckt.

Der israelische Fernsehkanal 2 meldete, dass eine Rakete aus dem Gazastreifen 25 Kilometer weit in israelisches Territorium hineingeflogen sei – das erste Mal seit dem Gazakrieg 2014. Über der Stadt Aschkelon konnte die „Eiserne Kuppel“ zwei Flugkörper unschädlich machen. Das israelische Militär gab bekannt, die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ habe im Iran hergestellte Waffen eingesetzt.

Luftwaffe bombardiert Terrortunnel

Die israelische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben am Nachmittag 35 Einsätze gegen sieben militärische Einrichtungen im Gazastreifen. Ziele seien eine Waffenfabrik, Munitionslager und Verwaltungsgebäude der Hamas und des Islamischen Dschihad gewesen, hieß es. Zudem habe man einen „Terrortunnel“ in der Nähe des Grenzübergangs Kerem Shalom zerstört, der 900 Meter weit in ägyptisches und israelisches Gebiet hinein gegraben worden sei.

Dieses Armeevideo zeigt die heutigen Angriffe israelischer Kampfflugzeuge auf militärische Ziele im Gazastreifen. Unter anderem wurde ein „Terrortunnel“ zerstört.  Quelle. IDF

 

Israels Regierungschef Netanjahu leitete am Abend eine Sondersitzung mit Verteidigungsminister Liberman, Militärchef Eisenkot und verschiedenen Sicherheitsfachleuten. Der Sprecher des Islamischen Dschihad, Daud Shihab, erklärte im libanesischen Fernsehen: „Wir wollen keine Eskalation, wir wollen keinen Krieg.“

Foto: Über dem Gazastreifen steigt Rauch auf, nachdem israelische Kampfflugzeuge dort Einrichtungen der islamistischen Terrorgruppen bombardierten. Foto. Yonatan Sindel / Flash90

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