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Armee präsentiert Handy-App gegen Entführung von Soldaten

JERUSALEM, 25.06.2018 (FJ) – Israels Armee hat eine Handy-App vorgestellt, mit der Soldaten im Fall einer Entführung schnell und unkompliziert Hilfe anfordern können. Ein Klick auf die Notruftaste der App informiert die Behörden über einen Notfall und löst Video-, Sprach- und Textkommunikation mit dem Hauptquartier der Armee aus. Alle Soldaten, sowie Zivilisten, die für die Armee arbeiten, erhalten dieser Tage eine Textnachricht von der Armee mit der Einladung, eine neue App auf ihr Smartphone herunterzuladen. Mit dieser können sie die Armee (IDF) innerhalb von Sekunden auf jeden Notfall aufmerksam machen, seien es Terroranschläge, Entführungen oder Naturkatastrophen.“Innerhalb einer Minute wird das militärische Lagezentrum wissen, was passiert“, erklärt Hauptmann Itay Almog. Er ist seit 2016 mit der Leitung des Projekts „Gefahrsignal“ betraut.

„Gefahrsignal-App“ richtet sich an alle israelischen Soldaten

„Wir hoffen, alle unsere Soldaten mit dem Angebot zu erreichen, denn unser Anliegen ist es, die taktische Reaktion der IDF in einem Notfall zu verbessern.“ Per Knopfdruck aktiviert, alarmiert das Smartphone sofort drei Hauptquartiere: die Einheit des Soldaten, die geografisch nächstgelegene Division und ein militärisches Lagezentrum, das auf schnelles Eingreifen bei Notfällen spezialisiert ist. Gleichzeitig schaltet sich die Videokamera an dem Smartphone an, damit die Empfänger sehen können, was in der Umgebung passiert.

Entführungsfall 2014: Telefonischer Notruf wurde nicht ernst genommen

Mit der App reagiert die Armee auf einen Vorfall aus dem Jahr 2014. Damals waren drei israelische Teenager beim Trampen entführt und ermordet worden. Ihr Versuch, per Telefon die Polizei zu alarmieren schlug fehl. Zwar verstand der Polizist die Worte „wir wurden entführt“ und leitete den Anruf an eine höherstehende Beamtin weiter. Doch als das Gespräch abrupt endete und Rückrufe nicht beantwortet wurden, hielt sie das Ganze für einen Telefonstreich und verzichtete auf weitere Maßnahmen. Im Nachhinein gehen Experten davon aus, dass die drei Teenager in dem Moment ermordet wurden, in dem ihre Entführer bemerkten, dass sie einen Notruf abgesetzt hatten.“Nach dem Entführungsfall kam die IDF zu dem Schluss, dass es eine Möglichkeit geben muss, auf bedrängte Soldaten zu reagieren“, beschreibt Almog. Almog betont, dass die App die Privatsphäre der Soldaten weitgehend schütze. So sei die Funktion zur Standortermittlung standardmäßig deaktiviert und schalte sich erst durch Drücken der Notruftaste ein. Die App wurde von der israelischen Firma NowForce entwickelt. Sie stellt persönliche Sicherheits-Apps in den USA und in Jerusalem her. Ihre Technologien wurden laut Almog an die Anforderungen der Armee angepasst. „Es ist sehr wichtig, dass möglichst viele Soldaten die App herunterladen, damit wir sie beschützen können“, betont er. Im Ausland funktioniere die App ebenfalls.

 

Bild: Die neue „Gefahrsignal-App“ soll Behörden über Soldaten in Gefahrsituationen in Kenntnis setzen. Quelle: IDF

 

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