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Mossad bringt Eli Cohens Uhr zurück nach Israel

DAMASKUS / JERUSALEM, 06.07.2018 (FJ) – Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hat eine Armbanduhr des legendären israelischen Spions Eli Cohen in einer geheimen Operation zurück nach Israel gebracht. Das teilte jetzt das Büro des Ministerpräsidenten mit.

Eli Cohen, Israels Spion in Damaskus, wurde 1965 von den Syrern gefangen genommen und am 18. Mai 1965 erhängt. „Nach der Rückkehr der Armbanduhr nach Israel wurden spezielle Forschungs- und Geheimdienstoperationen durchgeführt, die beweisen, dass dies in der Tat Eli Cohens Uhr war“, erklärte der Mossad.
Bislang ist nicht bekannt, wie genau es gelang, die Uhr, die in „feindlichen Händen“ war, zu finden. Nur so viel sickerte durch: Anscheinend hatte eine unbekannte Frau die Uhr jahrelang aufgehoben. Enkel der Frau verkauften sie nun.

Andenken wird an Familie übergeben
Während eines jährlichen Gottesdienstes zu Gedenken Cohens im Mai überreichte der Direktor des Mossad, Yossi Cohen, der Familie des Spions die Armbanduhr. „Es gab große Aufregung, weil es im Wesentlichen der einzige Punkt unseres Vaters ist, der zurückkam, wir haben nichts anderes außer dem“, sagte Cohens Tochter Sofi Ben-Dor. Sie erläuterte, dass die Uhr „nicht in tadellosem Zustand ist, aber das ist egal. Es ist etwas, dass Papa berührt hat. Wir haben die Uhr noch nicht berührt.“ Die Armbanduhr wird im Mossad-Hauptquartier ausgestellt, „als Ehrenabzeichen und in Erinnerung an den legendären Kämpfer“, erklärte das Büro des Ministerpräsidenten. Am jüdischen Neujahrsfest Rosh HaShana soll die Armbanduhr der Familie Cohen zurückgegeben werden.

„Wir vergessen ihn nicht.“
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lobte den Mossad für „die entschlossene und mutige Operation, deren einziges Ziel darin bestand, ein Andenken an einen großen Kämpfer nach Israel zu bringen, der einen großen Beitrag zur Sicherheit des Staates leistete“. Mossad-Direktor Yossi Cohen fügte hinzu: „Wir erinnern uns an Eli Cohen und vergessen ihn nicht. Sein Erbe – Hingabe, Entschlossenheit, Mut und Liebe zum Heimatland – ist unser Erbe. Wir erinnern uns.“

Eli Cohen war in den 1960er Jahren Israels Top-Spion.

Israels Top-Spion
Nach Ansicht vieler Israelis trug Cohens Spionagetätigkeit maßgeblich zum Erfolg des Sechstageskrieges bei. In Jerusalem und vielen anderen israelischen Städten sind Straßen nach ihm benannt. Elijahu ben Schaul Cohen, kurz Eli Cohen, wurde 1924 in Alexandria geboren. Als Jugendlicher war er in Ägypten in zionistischen Organisationen aktiv. Im Alter von 33 Jahren zog er nach Israel. Drei Jahre später, 1959, erfuhr Cohen, dass sich der israelische Geheimdienst Mossad für ihn interessierte. Er begann eine Agentenausbildung.

Cohen sprach neben arabisch und hebräisch auch englisch und französisch.
Später wurde er nach Argentinien geschickt, um eine fiktive Identität eines arabischen Geschäftsmannes, eines reiches Syrers namens Kamal Amin Ta’abet, auszufüllen. 1961 kam Cohen nach Syrien und begann seine verdeckte Tätigkeit. Mit der Zeit stieg er in den sozialen und politischen Rängen auf und knüpfte enge und wichtige Beziehungen zu den obersten der syrischen Führung. Auf dem Höhepunkt seiner Tätigkeit wurde Cohen für die Rolle des stellvertretenden Verteidigungsministers Syriens nominiert.
Cohen nutzte seine umfangreichen Verbindungen aus und übertrug wertvolle Informationen wie zum Beispiel den Einsatz der syrischen Armee in den Golanhöhen nach Israel.

Fotos: Amos Ben-Gershom/GPO und PMO

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