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Israelische Forscher entdecken Medikament gegen aggressiven Hirntumor

RAMAT GAN / JERUSALEM, 21.12.2018 (FJ) – Einmal mehr scheint israelischen Wissenschaftlern ein Durchbruch auf dem Gebiet der Medizin gelungen zu sein: Neurowissenschaftler am „Sheba Medical Center“ in Ramat Gan, dem größten Krankenhaus in Israel, haben ein neues Medikament entwickelt, das angeblich todkranke Patienten heilen kann, die an aggressivem Gehirntumor leiden.

SIXAC an Tieren getestet

Die israelischen Forscher Dr. Efrat Shavit-Stein und Professor Yoav Chapman haben das Präparat namens SIXAC Mitte Dezember in einer Fachzeitschrift vorgestellt. Getestet wurde SIXAC bislang nur an Tieren: 10 Prozent der mit dem Mittel behandelten Versuchstiere erhielten eine „verlängerte Lebensdauer“ und das Medikament „heilte sie tatsächlich von der Krankheit“, wie das Sheba Medical Center berichtet. „Das Medikament hat hervorragende Ergebnisse in einem Tiermodell des Tumors gezeigt und wir hoffen, es bald bei Menschen mit dieser schrecklichen Krankheit einsetzen zu können“, sagte Professor Chapman.

Das sogenannte Glioblastom ist der häufigste bösartige hirneigene Tumor bei Erwachsenen. An diesem Krebs starb im August auch der US-Senator John McCain. Laut Medizinindustrie werden jedes Jahr weltweit über 240.000 neue Fälle von Glioblastom diagnostiziert.Trotz umfangreicher Forschung auf diesem Gebiet galten die Behandlungsmöglichkeiten als begrenzt. Bislang war kein Heilmittel für diese Krankheit bekannt. Daher sei es notwendig gewesen, innovative Ansätze zu suchen, gab das Sheba Medical Center in einer Erklärung bekannt.

Präparat basiert auf sechs Aminosäuren

„Wir hoffen, dass in Zukunft die akzeptierte Radiochemotherapie durch eine Behandlung mit SIXAC ergänzt und somit die Überlebenschancen und Lebensqualität der Patienten verbessert wird“, schrieben die Forscher in der Studie.

Das Forscherteam setze nun alles daran, seine Erkenntnisse rasch weiter zu entwickeln, mit dem Ziel so zeitnah wie möglich Menschen zu behandeln, sagte Dr. Shavit-Stein. „Der Fortschritt von Forschung und Entwicklung wird von nun an stark von den finanziellen Investitionen in das Projekt abhängen.“

Foto: Gideon Markowicz / Flash90.

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