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Malaysia verweigert Israelis Teilnahme an Sportevents

KUALA LUMPUR / JERUSALEM, 17.01.2019 (FJ) – Malaysia hat ein umfassendes Verbot für die Teilnahme israelischer Staatsbürger an öffentlichen Veranstaltungen im eigenen Land verhängt. Außerdem wolle der islamische Staat auch keine Sportereignisse mit israelischen Teilnehmern mehr ausrichten.

Aus Solidarität zu den Palästinensern
Aus Solidarität mit den Palästinensern im Nahostkonflikt dürften keine Delegierten mehr aus Israel in das asiatische Land einreisen, erklärte Außenminister Saifuddin Abdullah. Der malaysische Premierminister Mahathir Mohamad verteidigte die harte Anti-Israel-Haltung. Er erklärte, er werde nicht davon absehen, israelischen Athleten ein wichtiges Turnier zu verbieten, obwohl er dafür Kritik geübt hatte. Ísraelische Schwimmer wurden von der Weltmeisterschaft im Para-Schwimmen ausgeschlossen. Dort hätten sie sich für die Paralympics 2020 in Tokio qualifizieren können. Die WM soll im Juli in Malaysia stattfinden.

Zudem erklärte Abdullah, das Land werde in Zukunft keine Veranstaltungen erlauben, an denen Israelis teilnehmen. Der Minister sagte, die Entscheidung des Kabinetts beruhe auf „humanitären Gründen“ und bezog sich auf „Kämpfe für die Unterdrückten“. Als überzeugter Befürworter einer Zwei-Staaten-Lösung für die Palästina-Israel-Frage hat Malaysia keine formellen diplomatischen Beziehungen zu Jerusalem. Seinen Bürgern ist die Einreise in den Judenstaat ohne besondere Erlaubnis untersagt. Rund 60 Prozent der 32 Millionen Einwohner Malaysias sind Muslime. Tausende von Menschen in Malaysia und im benachbarten Indonesien gingen im vergangenen Dezember auf die Straße, um gegen Washingtons Entscheidung zu protestieren, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

Israel zeigt sich enttäuscht
Das israelische Außenministerium kritisierte die Entscheidung scharf. „Wir sind extrem enttäuscht von der malaysischen Position und hoffen, dass das IOC und das paralympische Komitee direkt einschreiten werden“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Israels Paralympisches Komitee bedauert den Vorfall ebenfalls und hofft, zusammen mit dem Internationalen Paralympischen Komitee „vor Juli die richtige Lösung zu finden“.

Ausschluss von Sportevents ist nicht neu
Es ist nicht das erste Mal, dass Malaysia israelischen Sportlern die Teilnahme verbietet. 2015 wurden zwei israelischen Windsurfern Visa für ein Weltmeisterschaftsereignis verweigert, nachdem Malaysia darauf bestanden hatte, dass keine israelischen Flaggen wehten und dass die Nationalhymne nicht gespielt werden dürfe. 2016 entschied die Regierung, die für 2017 geplante Konferenz der FIFA nicht auszurichten, da auch Israelis teilnehmen sollten.

Das Foto zeigt die israelische Para-Schwimmerin Inbal Pezaro. (Razi Livnat, wikipedia)

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