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Hamas lehnt Geldzahlungen aus Katar ab – Israel befürchtet neue Welle der Gewalt

GAZA CITY / JERUSALEM / DOHA, 25.01.2019 (FJ) – Die Terrororganisation Hamas, die den Gazastreifen regiert, hat bekannt gegeben, dass sie 15 Millionen Dollar an Hilfszahlungen aus Katar ablehnen wird. Das entspricht rund 13 Millionen Euro.
Israel befürchtet nun eine Eskalation der wöchentlichen Proteste an der Grenze zu Gaza und schließt nicht aus, dass die Hamas den Raketenbeschuss auf israelische Städte wieder aufnehmen könnte.

Geld für Waffenruhe

Der Golfstaat Katar hatte sich im Rahmen einer inoffiziellen Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hamas dazu bereit erklärt, insgesamt 90 Millionen Dollar in monatlichen Raten von 15 Millionen Dollar nach Gaza zu transferieren. Im November und Dezember hatte die Terrorgruppe das Geld bereits erhalten. Die Januarzahlung hatte Israel zur Strafe vorübergehend eingefroren, nachdem in den vergangenen Tagen zwei Mal auf israelische Soldaten entlang der Grenze geschossen wurde. Dabei wurde ein Soldat am Helm getroffen und leicht verletzt. Als Reaktion darauf führte Israel Luftangriffe in Gaza durch, bei denen ein Hamas-Kämpfer getötet wurde.
Nun beschuldigt die Hamas Israel mit dem Verzögern des Geldtranfers gegen das Waffenstillstandsabkommen zu verstoßen, das vom ägyptischen Militär, dem UNO-Gesandten Nickolay Mladenov und Katar vermittelt wurde. „Wir sagen, dass unser Volk und Gaza nicht Teil der Erpressung und der internen zionistischen Wahlen sein werden“, gab der hohe Hamas-Beamte Khalil al-Hayya bekannt.
Die Geldtransfers an die Hamas, die die Zerstörung des jüdischen Staates fordert, ist in Israel unbeliebt. Insbesondere bei den rechten Wählern, die am 9. April zur Wahl gehen werden.

„Eiserne Kuppel“ in Südisrael und Tel Aviv

Das Militär hat entsprechende Vorkehrungen getroffen und die Präsenz der Truppen entlang der Gazagrenze verstärkt. Außerdem hat sie im Süden Israels das Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“ stationiert. Ein weiteres steht derzeit im Großraum Tel Aviv um mögliche Raketen aus Syrien abzuwehren.

Vergangene Woche hatten etwa 10.000 Palästinenser an den Freitags-Krawallen an der Grenze teilgenommen. Sie warfen Steine, Brandbomben und Handgranaten auf israelische Truppen und verbrannten Reifen. Israelische Soldaten sollen mit Tränengas und in einigen Fällen mit Schüssen reagiert haben.

Foto: Gewaltsame Proteste an der Gazagrenze. Archivbild. Quelle: Abed Rahim Khatib / Flash90.

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