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Hamas prahlt „Eiserne Kuppel“ überwunden zu haben – Israel widerspricht

JERUSALEM / GAZA, 07.05.2019 (FJ) – Der Militärflügel der Hamas hat am Montag damit geprahlt, bei den jüngsten Angriffen das israelische Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“ „überwunden“ zu haben. Mithilfe einer neuen Raketenstarttechnik sei dies möglich gewesen.

Wie Abu Obeida, ein Sprecher der Kassam-Brigaden, in den sozialen Medien bekannt gab, sei es den Kassam-Brigaden „Allah sei Dank“ gelungen, das Abwehrsystem durch das Abfeuern von Dutzenden Raketen gleichzeitig zu übertrumpfen: „Dank der hohen Intensität des Feuers und der großen Zerstörungskraft der Raketen, die von den Kassam-Brigaden genutzt wurden, gelang es, dem Feind große Verluste und Zerstörung zu zu fügen“.

Viele Raketen mit großen Sprengköpfen auf einmal abgefeuert

Das israelische Militär versichert hingegen, dass es in der Realität allerdings nur äußerst wenigen Raketen gelungen sei, das Abwehrsystem zu durchbrechen.

Ein Beispiel: Am Sonntagabend wurden innerhalb einer Stunde mindestens 117 Raketen auf die Stadt Aschdod abgefeuert. Aber nur eines dieser Geschosse schaffte es durch die israelische Luftabwehr. Es tötete den 21-jährigen Pinchas Menachem Prezuazman, der es nicht mehr rechtzeitig zu einem Schutzraum schaffte. Insgesamt wurden bei den Attacken am Wochenende vier Israelis getötet, einer davon von einer Panzerabwehrrakete.

Während der Kämpfe setzte die Hamas eine neue Art von Geschossen ein: Raketen mit kurzer Reichweite und einem schweren Sprengkopf. Einzelne sollen bis zu Hunderten Kilogramm Sprengstoff enthalten haben.

240 Raketen abgefangen, 35 eingeschlagen

Die Terrorgruppe ging wohl davon aus, dass diese Raketen an Israels Luftverteidigung vorbeikommen würden. Tatsächlich hatte die „Eiserne Kuppel“ während des Gaza-Krieges 2014 Schwierigkeiten damit gehabt, Kurzstrecken-Mörsergranaten abzufangen. Das israelische Militär erklärte, dass seitdem technologische Upgrades und andere Verbesserungen, an der „Eisernen Kuppel“ vorgenommen worden seien. Sie sei nun wesentlich besser dazu in der Lage, Kurzstreckenraketen abzuschießen.

Insgesamt 35 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen schlugen im Laufe des Wochenendes in besiedelten Gebiete ein.

Laut Militär ist die Eiserne Kuppel nicht undurchdringlich. Insgesamt sei das System aber effektiv gewesen. 240 Raketen seien abgefangen worden, das entspräche einer Erfolgsrate von 86 Prozent. Diese Zahl ist ähnlich zu Quoten bei Beschüssen in der Vergangenheit. Die Radare der Eisernen Kuppel hätten erfolgreich jeden Raketen- und Mörserstart entdeckt. Das stelle sicher, dass die Israelis durch Sirenen vor eingehenden Projektilen gewarnt wurden.
Insgesamt feuerten die Terrorgruppen des Gazastreifens in den zwei Tagen des Kampfes rund 690 Geschosse auf Israel ab.

Foto: Spuren von Rauch sind am 5. Mai 2019 am Himmel zu sehen, nachdem die Eiserne Kuppel Raketen aus Gaza abgefangen hat. Quelle: Noam Revkin Fenton / Flash90.

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