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Gantz entpuppt sich als wichtigster Konkurrent Netanjahus

JERUSALEM, 05.02.19 (FJ) – Bis vor wenigen Wochen waren sich die Umfragen und Zeitungen in der Prognose einer Wiederwahl des Premierministers Benjamin Netanjahu noch größtenteils einig. Doch nun etablierte sich Benny Gantz, ehemaliger Generalstabschef der israelischen Armee, innerhalb kürzester Zeit zum wichtigsten Rivalen Netanjahus für die kommenden Wahlen am 9 April. Gantz betrat letzte Woche mit einer Einführungsrede offiziell das politische Parkett. Laut Umfragen gewann er, sowie seine neu gegründete Partei „Widerstandskraft für Israel“, seitdem stetig an Beliebtheit.

Gantzs Partei gewinnt  immer mehr an Beliebtheit

Die drei größten israelischen Fernsehsender prognostizierten, dass Gantzs Partei gute Chancen besitzt, zwischen 21 und 24 der insgesamt 120 Sitze in der Knesset zu gewinnen. Vor einer Woche belief sich die Prognose noch auf knapp die Hälfte der Sitze. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich diese Einschätzungen bis Anfang April noch mehrmals verändern werden. Nach heutigem Stand jedoch, hat Premierminister Netanjahu nach wie vor alle Karten in der Hand, wenn es darum geht eine Regierungskoalition zu bilden.

Die Korruptionsvorwürfe schädigen Netanjahus politisches Image

Doch die neue Konkurrenz ist nicht Netanjahus einzige Sorge im Hinblick auf seine politischen Zukunft. Die Staatsanwaltschaft wird möglicherweise noch vor den kommenden Wahlen Anklage gegen Netanjahu erheben. Schwerwiegende Beweise weisen auf einen Korruptionsskandal hin. Die Ankläger befürchten, Netanjahu würde im Falle einer Wiederwahl ein Gesetz verabschieden, dass seine Immunität vor Strafverfolgung gewährleisten könnte. Gantz hatte sich im Hinblick darauf mit den Worten geäußert, dass das Amtieren des Regierungschefs trotz seiner Strafverfolgung lächerlich sei. Doch auch der Vorsitzende der Partei „Es gibt Zukunft“, Yair Lapid, sagte am Sonntag, er befürchte Netanjahu würde nach einer Wiederwahl die Ermittlungen einstellen lassen. 

Foto: Benny Gantz, Vorsitzender der Partei „Widerstand für Israel“, bei einer Ansprache am 29. Januar 2019 in Tel Aviv. Quelle: Hadas Parush/Flash90

 

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