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Immer mehr Palästinenser werden in Israel medizinisch behandelt

JERUSALEM, 13.02.2019 (FJ) – Mehr als 20.000 Palästinenser aus dem sogenannten Westjordanland haben vergangenes Jahr eine Genehmigung erhalten, um nach Israel einzureisen und sich dort entweder medizinisch versorgen zu lassen oder Patienten zu unterstützen, die im jüdischen Staat behandelt werden. Das seien rund 3000 Menschen mehr als noch 2017, teilte das israelische Verteidigungsministerium mit.

In dem Fall, dass Ärzte im sogenannten Westjordanland nicht über die Fähigkeiten oder die Einrichtungen verfügen, um die erforderliche medizinische Versorgung zu gewährleisten, werden palästinensische Patienten in Israel behandelt, insbesondere in Augusta-Victoria-Hospital, das sich auf der Südseite des Ölberges in Ost-Jerusalem befindet.

Krebsbehandlungen und Knochenmarktransplantationen

Die Behandlungen sind unterschiedlich, aber Krebs gehört laut Verteidigungsministerium wohl zu den am häufigsten behandelten Krankheiten. Von den 6.000 palästinensischen Krebspatienten aus Judäa und Samaria seien vergangenes Jahr 1.200 in einem Krankenhaus in Israel behandelt worden.

Im Jahr 2018 erhielten mehr als 200 palästinensische Patienten Knochenmarktransplantationen in israelischen Krankenhäusern, darunter waren 112 Kinder. 18 Patienten wurden wegen Tumoren am Auge behandelt, bei 103 Menschen wurde die Hornhaut transplantiert.

Kooperation unter Ärzten

Doch das Programm geht noch weiter, denn es beinhaltet auch Schulungen palästinensischer Ärzte durch Fachleute des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem. Es hat unschätzbare Verbindungen zwischen Israelis und Palästinensern aufgebaut, die in den Medien oft nicht erwähnt werden. Die Ärzte werden zu Freunden und Kollegen und beraten sich miteinander.

Die medizinische Zusammenarbeit zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde läuft seit dem Jahr 1995 und wird von Jahr zu Jahr intensiviert – und das trotz zahlreicher sicherheitspolitischer und diplomatischer Herausforderungen.

Dies bestätigte auch ein anonymer Vertreter des Programms gegenüber der Zeitung Jerusalem Post:„Die Behandlung muss auch in Zeiten hoher Spannungen fortgesetzt werden“. Also auch während der beiden Intifadas, sowie während des jüngsten Anstiegs der Gewalt im sogenannten Westjordanland wird die medizinische Zusammenarbeit aufrecht erhalten.

Foto: Israelische Rettungskräfte mit einem verwundeten Gaza-Palästinenser am Ben-Gurion-Flughafen. Der Patient wird zur medizinischen Weiterbehandlung in die Türkei ausgeflogen. Quelle: Kobi Gideon / GPO.

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