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19 Palästinenser bei gewaltsamen Auseinandersetzungen auf dem Tempelberg verhaftet

JERUSALEM, 21.02.19 (FJ) – Nach Angaben der israelischen Polizei versuchten Dutzende von muslimischen Palästinensern am Mittwoch in einen abgeschlossenen Bereich des Tempelbergs zu einzudringen, der im Mittelpunkt der jüngsten Spannungen stand. Die Stätte, bekannt als das „Goldene Tor“ oder auch das „Tor der Barmherzigkeit“, wurde vom israelischen Gericht aufgrund illegaler Bauarbeiten der Waqf geschlossen. Aufgrund des Gerüchts, dass der abgesperrte Bereich in eine Gebetsstätte der Juden verwandelt werden sollte, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Bei den Zusammenstößen wurden 19 Palästinenser festgenommen, und einige verletzt.

Palästinenser: Waqf ignoriert die „israelischen Provokationen“

Der Tempelberg wird durch die jordanische Waqf-Behörde verwaltet, welche in den letzten Wochen unter scharfe Kritik von Seiten der Palästinenser geriet. Diese fühlten ihre Interessen nicht ausreichend durch die Organisation vertreten, da sie ihrer Ansicht nach die „israelischen Provokationen“ ignorierten. Unter anderem stellten Besuche jüdischer Gruppen und Einschränkungen der Bauarbeiten Ursache der Aufregung dar. Dies entfachte das Bestreben der Waqf ihre Kontrolle auf dem Tempelberg geltend zu machen. So kam es im vergangenen Monat zu Auseinandersetzungen zwischen muslimischen Demonstranten und der Polizei, nachdem Waqf-Wachen versucht hatten, einen Polizisten mit einer Kippa daran zu hindern den Felsendom zu betreten.

Obwohl der Waqf nahezu vollständige Autonomie zugebilligt wurde, gibt es andere Gruppen, die auf dem Tempelberg seit langem versuchen mehr Einfluss zu gewinnen. Zu diesen Gruppen gehört die Fatah, die „Islamische Bewegung“ in Israel und die Organisation Hizb ut-Tahrir, welche das islamische Kalifat wiederherstellen will. Jordanien befürchtet, dass seine Kontrolle auf dem Tempelberg durch die jüngsten Konfrontationen untergraben wird, während die Anführer der palästinensischen Proteste an Einfluss gewinnen.

Juden dürfen den Tempelberg besuchen, jedoch nicht beten

Unter den Palästinensern kursieren Gerüchte, dass Israel das jahrelange Abkommen bezüglich des Tempelbergs nicht länger respektiere. Diese Ängste werden durch politische Rhetorik und palästinensische Medienberichte geschürt. Terroristen begründeten ihre Angriffe auf israelische Zivilisten oftmals mit den angeblichen Bemühungen Israels, den Tempelberg für sich zu gewinnen. Nach dem gültigen Abkommen ist es Juden erlaubt den Tempelberg in Gruppen zu besuchen, es darf jedoch nicht gebetet werden.

Foto: Der Felsendom und die Altstadt Jerusalems. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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