Israels Polizei bereitet sich auf Zusammenstöße am Tempelberg vor
JERUSALEM, 31.01.2020 (TPS/DK) – Israels Polizei hat in Vorbereitung auf gewaltsame Zusammenstöße auf dem Tempelberg zusätzliche Sicherheitskräfte in der Jerusalemer Altstadt stationiert. Nachdem die Beamten am Mittwoch zwei Muslime festnahmen, welche nach Angaben der Polizei eine Messerattacke planten, wird mit heftigen Auseinandersetzungen gerechnet. Die Verdächtigen wurden als Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren identifiziert, welche nun vor Gericht wegen versuchten Mordes angeklagt werden. Die Proteste werden höchstwahrscheinlich auch aufgrund der Veröffentlichung des US-Nahostplans mehr Zulauf erfahren. IDF-Truppen aus Judäa und Samaria werden heute in Jerusalem eintreffen, um den Sicherheitskräften der Stadt beiseite zu stehen.
Hamas fordert Anhänger zu gewaltsamen Protesten auf
Vor zwei Wochen hielt die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas ihre Anhänger in den Palästinensischen Autonomiegebieten dazu an, die angebliche Absicht Israels den Tempelberg und Hebron zu „judaisieren“ zu verhindern. Es wird befürchtet, dass die Hamas auch diesen Freitag Anhänger der Terrororganisation in Jerusalem und Umgebung zu gewaltsamen Aufständen aufrufen wird. Der israelische Analyst Yoni Ben Menachem warnte zudem, dass der von Jordanien kontrollierte, religiöse Aufsichtsrat Waqf, die Demonstrationen unterstützen will. Ben Menachem warnte, Israel müsse gleichzeitig bestimmt aber auch vorsichtig handeln, „um die Möglichkeit einer neuen Intifada zu verhindern“.
Palästinenser protestieren gegen Nahostplan von US-Präsident Trump
Am Mittwoch und Donnerstag protestierten Palästinenser gegen den, von US-Präsident Donald Trump vorgestellten, Nahostplan. Die Demonstranten warfen den Amerikanern vor, der Plan sei zugunsten Israels entworfen worden. Es nahmen jedoch weniger Menschen als erwartet an den Protesten teil. Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, bezeichnete den Vorschlag als Unsinn und sagte „tausendmal nein“ zu Verhandlungsgesprächen auf dessen Grundlage. Der Plan beinhaltet eine Zwei-Staaten-Lösung mit Ostjerusalem als Hauptsitz der Palästinensischen Regierung. Der Staat Palästina würde nach diesem Vorschlag 80% des Westjordanlandes umfassen, jedoch würden die israelischen Siedlungen in dem Gebiet bestehen bleiben.
Bei konfliktreichen Anlässen dieser Art kommt es oftmals zu einer gewaltsamen Eskalation auf dem Tempelberg. Das Gebiet befindet sich unter muslimischer Aufsicht, und gilt als die drittheiligste Stätte im Islam. Der Zutritt für Besucher wird stark eingeschränkt und das Beten von Anhängern anderer Religionen ist nicht gestattet. Der Ort des ersten und zweiten Tempels ist die heiligste Stätte im Judentum. Der Einlass wird Juden nur in kleinen Gruppen und unter strenger Aufsicht erlaubt.
Bild: Israels Sicherheitskräfte in der Jerusalmer Altstadt nahe dem Tempelberg. Quelle: Yosef Mizrahi/TPS