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EILMELDUNG: Raketenangriff auf Tel Aviv

TEL AVIV, 14.03.2019 – (TM/US). Terroristen aus dem Gazastreifen haben am Donnerstag Abend zwei Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert. Entsprechende Meldungen hat die israelische Armee soeben bestätigt. Ein Flugkörper wurde vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ abgefangen, der andere schlug in offenem Gelände ein. Nach ersten Informationen gab es keine Verletzten. Anwohner in Or Yehuda, einer Gemeinde in der Nähe von Tel Aviv,  berichteten von zwei lauten Explosionen.

In Zentralisrael war um 21.09 Uhr Ortszeit Luftalarm ausgelöst worden. Als die Sirenen losheulten, rannten Tausende in die Schutzräume. Laut israelischen Medienberichten hat der Islamische Dschihad die Verantwortung für den Raketenbeschuss übernommen. Derweil räumt die Hamas sämtliche Stützpunkte im Gazastreifen. Israel macht  die radikalislamische Hamas, die die Regierung im Gazastreifen stellt, für alle Ereignisse dort verantwortlich. Üblicherweise bombardiert Israel Stellungen der Hamas als Reaktion auf derartige Angriffe.

Über Tel Aviv wurde gefilmt, wie zwei Raketen des Abwehrsystems „Eiserne Kuppel“  die anfliegenden Raketen verfolgen und zerstören. Splitter gingen in Bnei Brak bei Tel Aviv nieder. Ein kleiner Junge verletzte sich, als er wegen des Alarms in Richtung eines Schutzraums rannte. Ansonsten hätten die Raketen keinen Schaden angerichtet und keine Verletzten  gefordert. Gemeldet werden aber „zahlreiche Schockopfer“.

Als Vorsichtsmaßnahme hat die Stadtverwaltung von Tel Aviv angeordnet, alle öffentlichen Bunker und Schutzräume zu öffnen.

Ministerpräsident Netanjahu hat  sich zur Befehlszentrale der israelischen Armee begeben, um sich mit den Militärs zu beraten. Seit fünf Jahren hatte es keinen Beschuss von Tel Aviv mehr gegeben.

Fokus Jerusalem wird weiter berichten.

UPDATE (23 Uhr israelische Zeit):

Der israelische Armeesprecher Ronen Manelis erklärte im israelischen Fernsehen, dass das Militär von dem Beschuss „überrascht“ worden sei. Die Abwehrsysteme hätten die Raketen rechtzeitig identifiziert, weshalb in der ganzen Gegend rund um Tel Aviv die Alarmsirenen heulten. Sowohl der Islamische Dschihad als auch die Hamas bestritten mittlerweile, für den Raketenangriff verantwortlich zu sein.

Viele Menschen, überwiegend Jugendliche, seien wegen Schock behandelt worden, meldeten israelische Medien. Im ganzen Gebiet von Tel Aviv seien Splitter der explodierenden Raketen heruntergegangen.

Im Hauptquartier des israelischen Militärs geht eine Beratung im Beisein von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter, der auch amtierender Verteidigungsminister ist.  In den Medien wird diskutiert, wie Israel reagieren sollte. „Gezielte Tötungen“ von führenden Hamasleuten ließen sich nicht umgehend durchführen. Israel muss einerseits Stärke zeigen, ist aber an einem neuen Gazakrieg unmittelbar vor den Wahlen am 9. April nicht interessiert.

Politiker aus dem rechten und dem  linken Lager der israelischen Parteienlandschaft haben Netanjahu unterschiedliche, von ihren üblichen Standpunkten geleitete Ratschläge gegeben. Klar wurde dabei, dass die Reaktion auf den Raketenbeschuss von Tel Aviv ein entscheidendes Wahlkampfthema sein wird.

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