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Zwei Frauen sterben bei Raketenangriffen auf Ashkelon

ASHKELON, 11.05.2021 (TM) – Die südisraelischen Küstenstädte Ashkelon und Ashdod sind den ganzen Dienstag über massiv mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen worden. Bei Raketeneinschlägen in Wohnhäuser kamen zwei Frauen ums Leben. Bei einem Todesopfer handelt es sich um eine 80 Jahre alte Frau. Das andere Todesopfer ist demnach eine Frau um die 60. Nach Angaben der Polizei wurden über 80 Israelis verletzt, als fast ein Dutzend Häuser in Aschdod und Aschkelon Raketentreffer abbekamen. Eines der Gebäude war eine – zum Glück leerstehende – Schule. Die Hamas gab bekannt, sie habe innerhalb von fünf Minuten 137 Raketen abgefeuert.

Hochrangige Dschihadisten getötet

Die israelische Armee berichtete kurz darauf, dass sie zwei hochrangige Kommandeure des Islamischen Dschihad getötet hat, die für das Raketenfeuer in Gaza verantwortlich waren. Einer der getöteten palästinensischen Terroristen wurde als Samah Abed al-Mamlouk identifiziert. Die Armee und der Geheimdienst Shin Bet gaben bekannt, dass er zusammen mit einer Reihe weiterer islamischer Dschihad-Aktivisten in einem Versteck aufgespürt und ausgeschaltet wurde. Auch hochrangige Hamas-Anführer sollen bei israelischen Luftschlägen umgekommen sein. Die Terrorgruppen schworen umgehend Rache für den Tod ihrer „Märtyrer“. Die Hamas meldete insgesamt 28 Tote und 152 Verletzte im Gazastreifen. Die Angaben sind objektiv nicht überprüfbar, da die Gotteskrieger in ihrem Herrschaftsgebiet keine freie Presse zulassen. Das israelische Militär sprach von 16 getöteten palästinensischen Kämpfern. Zivilisten im Gazastreifen könnten bei fehlgeschlagenen Raketenstarts umgekommen sein, hieß es.

Der arabischsprachige Sprecher des israelischen Militärs warnte die Gaza-Bewohner: Sie sollten sich von den Hamas-Waffenlagern in der gesamten Küstenenklave fernhalten. „Die israelischen Streitkräfte starten derzeit eine große und außergewöhnliche Runde von Luftangriffen auf den Gazastreifen“, erklärte Avichay Adraee: „Zu Ihrer Sicherheit: Halten Sie sich von Orten fern, an denen Hamas-Waffen lagern.“

Netanjahu: Angriffe werden verstärkt

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hielt am Nachmittag eine Situationsbewertung mit Verteidigungsminister Gantz, dem Militärchef und anderen Spitzenkräften ab. Er sagte, es sei entschieden worden, „die Schwere und das Tempo der Angriffe weiter zu intensivieren. Die Hamas wird hier Schläge erhalten, die sie nicht erwartet hat“, unterstrich Netanjahu. Verteidigungsminister Gantz hat 5000 Reservisten einberufen und schwere Artilleriegeschütze im Grenzgebiet auffahren lassen.

Rauch und Flammen nach einem israelischen Luftangriff westlich von Khan Younis im Gazastreifen. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

Währenddessen ging der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen unvermindert weiter. In Südisrael gab es zeitweise Luftalarm im Minutentakt. Dennoch wird international vor allem Israel für die Eskalation der Gewalt verantwortlich gemacht. Kritik am jüdischen Staat und Aufforderungen zur „Mäßigung“ gab es unter anderem von den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Arabischen Liga.

Bild: Ein Sanitäter bringt einen achtjährigen Jungen nach einem Raketeneinschlag in Ashkelon in Sicherheit. Foto: Edi Israel / Flash 90

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