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40.000 versammeln sich zu Protesten an Gaza-Grenze

GAZA, 31.03.19 (FJ) – Rund 40.000 Palästinenser haben sich am Samstagnachmittag im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Israel versammelt, um an dem einjährigen Jubiläum der wöchentlichen Freitags-Proteste teilzunehmen. Nach Angaben der israelischen Armee kam es dabei zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die Demonstranten bewarfen die IDF mit Granaten und Steinen, woraufhin die Soldaten mit Tränengas und Schüssen reagierten. Über 200 Palästinenser wurden verletzt und drei 17-jährige Teenager wurden während der Proteste erschossen. Am 30. März 2018 hatte die Hamas zum ersten Mal zu dem sogenannten „Marsch der Rückkehr“ aufgerufen. Seit einem Jahr kam es wöchentlich zu Aufständen am Grenzzaun.

Zwei Tote, über 100 Verletzte Palästinenser

Bei den Protesten dieses Wochenende hielten sich auffällig viele Demonstranten vom Grenzzaun entfernt. Das von der Hamas geführte Innenministerium sagte, dass Sicherheitspersonal an der Grenze stationiert wurde, um Demonstranten daran zu hindern sich dem Zaun zu nähern. Die israelische Armee hatte die Hamas im Vorfeld gewarnt, dass sie bereit sei rigoros durchzugreifen. Nach dem massiven Raketenbeschuss aus Gaza vergangene Woche wurden zusätzlich über 1000 Soldaten an der Grenze stationiert.

Die Warnungen der Hamas und des israelischen Militärs sich vom Grenzzaun entfernt zu halten, wurden jedoch nicht von allen beachtet. „Wir werden uns auch in Richtung der Grenze bewegen, wenn wir sterben“, sagte Yusef Ziyada, 21, sein Gesicht in den Farben der palästinensischen Flagge gemalt. „Wir gehen nicht. Wir kehren in unser Land zurück.“ Laut israelischen Medienberichten versuchten zwei Jungen im Alter von acht Jahren die Grenze zu überqueren. Einer von ihnen trug ein Messer bei sich und beide wurden zurück in den Gazastreifen geschickt.

Ägypten versucht ein Abkommen auszuhandeln

Ägyptische Diplomaten unternahmen während der vergangenen Tage den Versuch ein Abkommen mit der im Gazastreifen regierenden Terrorgruppe Hamas auszuhandeln. Am späten Freitagabend gaben Hamas-Vertreter bekannt, dass sie Demonstranten davon abhalten würden sich dem Zaun zu nähern und im Gegenzug israelische Zugeständnisse erwarteten. Israel bestätigte dies jedoch nicht.

Bei dem „Marsch der Rückkehr“ handelte es sich ursprünglich um eine Protestaktion der im Gaza ansässigen Palästinenser gegen die strikte Grenzpolitik Israels. Die Demonstrationen an der Grenze endeten regelmäßig in Auseinandersetzungen. Doch erst vor wenigen Tagen ist die Gewalt zwischen der Hamas und Israel wieder eskaliert. Bei einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen wurden nördlich von Tel Aviv sieben Israelis verletzt.

Foto: Palästinenser bei Protesten an der israelischen Grenze am 30. März 2019. Quelle: Abed Rahim Khatib/ Flash90

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