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Ultraorthodoxe Ersthelfer berichten von den Schrecken des Massakers

JERUSALEM, 17.10.2023 (NH) – Am Morgen des 7. Oktober hat die palästinensische Terrororganisation Hamas tausende Raketen auf fast alle Städte Israels gefeuert. Im Schatten der Attacke durchbrachen über 1.000 Hamas-Terroristen und dutzende zivile Gaza-Bewohner den Sicherheitszaun und drangen in südliche Gemeinden Israels ein. Freiwillige orthodoxe Ersthelfer berichten jetzt von den unglaublichen Schrecken des Massakers.

„Sie kamen, um unbeschreibliches Leid zu verursachen“

Moshe Weitzman agiert als freiwilliger Sanitäter bei der Rettungsorganisation United Hatzalah. Er war einer der ersten Sanitäter, die sich am Morgen des „Schwarzen Schabbat“ um verwundete Terroropfer  kümmerten. „Es ist immer noch schwierig, sich an die grausamen Szenen zu erinnern“, erzählt der ultraorthodoxe Jude. Weitzman kümmerte sich um mehr als 100 Verletzte beim dem Musikfestival in der Nähe von Re’im und später im Kibbuz Be’eri. „Die Zahl der Toten und die Folter, die sie erlitten haben, sind schockierend. Ich weiß nicht, ob ich sagen kann, wie viele es waren. Irgendwann habe ich einfach aufgehört, Leichen zu zählen, weil viele Verletzte meine Hilfe brauchten.“

Auch der ZAKA-Freiwillige Shmuel Dickstein berichtet von den Schrecken, die er in der Grenzgemeinde Be’eri sah: „Wir fanden Mitglieder ganzer Familien gefesselt zwischen den Trümmern ihres Hauses. Wir können uns gar nicht vorstellen, was dort passiert ist. Ihr Ziel (der Hamas-Terroristen) war es, nicht nur zu morden, sondern auch unbeschreibliches Leid zu verursachen.“ ZAKA ist eine freiwillige zivile Notfallorganisation, die hauptsächlich aus orthodoxen Juden besteht. Sie widmen sich der Bergung menschlicher Überreste nach Terroranschlägen, Naturkatastrophen, (Auto)-Unfällen und Selbstmorden.

Yakob Zachariah, stellvertretender Bürgermeister von Bnei Brak und fünffacher Familienvater, berichtet von Kinderleichen mit schrecklichen Verletzungen und Verbrennungen. „Einige waren enthauptet worden, es ist noch nicht klar wie“, erklärt der ZAKA-Freiwillige.

Freiwillige ZAKA-Mitarbeiter bergen hunderte Leichen im Kibbuz Kfar Aza. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Todesstrafe für Hamas-Terroristen

Die schlimmsten Gräueltaten der Hamas und ihrer Handlanger haben sich in Kfar Aza abgespielt. Yossi Landau agiert als ZAKA-Einsatzleiter im Süden des Landes. Landau berichtet, „in seiner gesamten Notfallhelfer-Karriere noch nie solche Schrecken gesehen zu haben, die mit den Abscheulichkeiten der Gaza-Mörder zu vergleichen sind“. Die unfassbare Grausamkeit richtete sich in Kfar Aza vor allem gegen schwangere Frauen und kleine Kinder. Das Fokus Jerusalem-Team hat beschlossen, die verstörenden Details nicht zu veröffentlichen.

Shimi Grossmann agiert bereits mehr als 20 Jahre als Zaka-Sanitäter. Er fasst das Erlebte zusammen: „Ich habe Grausames auf der ganzen Welt erlebt – hier handelt es sich um einen Holocaust auf israelischem Boden.“

Aufgrund der Schwere der Gräueltaten legte der Knessetabgeordnete Amit Halevi (Likud) jetzt einen Gesetzentwurf vor, der die Todesstrafe für jeden Terroristen vorsieht, der an dem Hamas-Genozid beteiligt war. Nach den Nürnberger Prozessen wurde in Israel ein Bestrafungsgesetz für Naziverbrecher erlassen. Israel schaffte zwar 1954 die Todesstrafe ab, hat jedoch ein eigenes Gesetz, das die Todesstrafe gegen Nazi-Kriegsverbrecher definiert. Halevi passte den Gesetzentwurf  in seiner neuen Auflage so an, dass er auch für Hamas-Terroristen geltend wird. Der Entwurf erhielt die Unterstützung von 40 weiteren Abgeordneten.

Titelbild: Bilder des Massakers in Beeri. Das Ausmaß des Schreckens erinnert an den Holocaust. Foto: Yaniv Nadav/Flash90

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