Kriegsschauplatz Rotes Meer – Piraterie und Raketenbeschuss der Huthis
JERUSALEM, 17.12.2023 (NH) – Der jüngste Gazakrieg „Eiserne Schwerter“ konfrontiert Israel zum ersten Mal mit einer neuen Bedrohung aus dem Süden. Die jemenitische Terrorgruppe, die Huthis, feuerten nicht nur ballistische Raketen und Drohnenschwärme auf das Heilige Land, sondern versucht sich sei einigen Wochen in der Piraterie israelischer Schiffe. So wurde jüngst der Frachter einer britischen Firma, die dem israelischen Reedereimagnaten Rami Ungar gehört, von den jemenitischen Terror-Akteuren entführt. Doch nicht nur israelische Schiffe, sondern auch Frachter des internationalen Schiffverkehrs werden zum Angriffsziel der Terroristen.
Ägypten und USA schießen Huthis-Drohnen ab
Jetzt hat die ägyptische Luftabwehr gemeinsam mit den USA am Samstag 16 Huthi-Drohnen abgeschossen. Ziel des Drohnenangriffs hätte Israels südlichste Stadt Eilat sein sollen. Augenzeugen in dem ägyptischen Ferienort Dahab, an der östlichen Sinaiküste, berichten, sie hätten gesehen, wie eine Drohne ins Wasser und eine weitere in den Bergen zu Boden ging. US-Lenkwaffenzerstörer schossen am Samstag ebenfalls einen Drohnenschwarm von 14 Flugobjekten ab.
Zuvor hatte die jemenitische Terrororganisation am späten Freitagabend in dem arabischen Fernsehsender Al Mayadeen gedroht, dass „jeder feindselige Schritt gegen den Jemen schlimme Folgen und hohe Kosten haben wird“. Das erklärte Ali al-Qahoum, ein Mitglied des Politbüros der Huthi-Gruppe. „Die Huthis werden die palästinensische Sache nicht im Stich lassen, ungeachtet der Drohungen der USA, Israels oder des Westens“, sagte er und fügte hinzu, die Organisation sei mit allen Verteidigungsoptionen bereit, um auf feindliche Schritte zu reagieren.
Terror im Roten Meer
Die jemenitisch-iranische Terrormiliz bombardierte jüngst eine große Anzahl israelischer Schiffe und Frachter, von denen sie behaupteten, sie seien auf dem Weg nach Israel, mit ballistischen Anti-Schiffs-Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen. Die Entführung des besagten Frachtschiffes „Galaxy Leader” fand in der Nähe von Bab el-Mandeb statt, eine schmale Meeresenge, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet und zwischen Jemen und Dschibuti liegt. Die strategisch wichtige Meerenge ist etwa 20 km breit, sodass die Huthis die passierenden Schiffe genau überwachen können.
Huthis sollen wieder als Terrororganisation anerkannt werden
Unmittelbar nach der Entführung der Galaxy Leader erklärte John Kirby, Sprecher des Nationalen US-Sicherheitsrats, die USA erwäge, die Huthis wieder auf die Terrororganisations-Liste zu setzen. Die Rebellen wurden von dieser Liste, welche auch den ISIS und al-Qaida umfasst, im Januar 2021 gestrichen. Weiter plane die USA eine baldige Operation gegen die Huthis, um die Freiheit der Schifffahrt zu gewährleisten.
Bei den Huthis handelt es sich um Zaiditen, eine schiitische Gruppierung, die etwa 30 Prozent der jemenitischen Bevölkerung ausmacht. Daher existiert eine religiöse Verbindung zwischen ihnen und dem Iran. Das iranische Regime begannen im Jahr 2004, den Huthis bei ihrer Revolte gegen die jemenitische Zentralregierung zu helfen. Im Jahr 2009 begannen iranische Großwaffen-Lieferungen. So erschuf der Iran eine weitere schiitische Terrormiliz im Nahen Osten. Das Motto der Huthis lautet „Tod für Amerika, Tod für Israel, Fluch über die Juden, Sieg für den Islam“.
Titelbild: Ein Schiff der amerikanischen Marine im Hafen von Eilat am Roten Meer. Foto: Flash90