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Klage abgewiesen: Tempelberg bleibt für Juden am Jerusalem-Tag geschlossen

JERUSALEM, 17.05.2019 (FJ) – Israels Oberster Gerichtshof hat eine Petition abgewiesen und verfügt, dass der Tempelberg für Juden am Jerusalem-Tag geschlossen bleibt. Die israelische Polizei hätte in dieser Angelegenheit das letzte Wort, so das Gericht.

Tempelberg ist Juden und Muslimen heilig

Bereits am Montag hatte die Jerusalemer Bezirkspolizei angekündigt, dass das gesamte Gelände des Tempelbergs für Juden und Touristen „aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ am diesjährigen Feiertag geschlossen wird.
Vergangenes Jahr hatten mehrere tausend Juden die Anlage am Feiertag besucht, um die Wiedervereinigung der Stadt Jerusalem während des Sechstagekriegs im Jahr 1967 zu feiern.
Für die arabische Bevölkerung Jerusalems stellt der Tag eine Provokation dar.

Juden glauben, dass der Tempelberg der Ort ist, an dem einst der erste und zweite Tempel standen. Das Gelände steht unter der Aufsicht der jordanischen Waqf-Stiftung. Muslime nennen es Haram-al-Sharif. Dort befindet sich die Al-Aksa-Moschee, die im Islam die drittheiligste Stätte ist.

Sicherheitsvorkehrungen für Ramadan

Derzeit laufen die Vorbereitungen der Jerusalemer Polizei für das morgige Ramadan-Freitagsgebet auf Hochtouren. Straßen in der Altstadt werden gesperrt, damit Tausende Muslime zu Fuß zum Tempelberg gelangen können.

„Zusätzliche Polizeieinheiten, sowie die Grenzpolizei werden in und um die Altstadt mobilisiert, um es Tausenden von Menschen zu ermöglichen, in die Gegend zu kommen. Gleichzeitig sollen Zwischenfälle verhindert werden“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der ausländischen Presse. „Polizeibeamte werden die Sicherheitsmaßnahmen an den Knotenpunkten durchführen, wo Busse die Menschen in die Altstadt bringen“.

Vergangene Woche hat der Fastenmonat Ramadan in Jerusalem friedlich begonnen. (Fokus Jerusalem berichtete.) Etwa 180.000 Muslime nahmen an den Freitagsgebeten auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee teil. In den vergangenen Jahren war es während des Ramadans mehrfach zu gewalttätigen Ausschreitungen auf dem Tempelberg, sowie im sogenannten Westjordanland und im Gazastreifen gekommen. 2017 wurden gegen Ende des Ramadans mehrere Terroranschläge in der Altstadt verübt. Eine Polizistin wurde erstochen, vier weitere Polizisten bei einem Schusswechsel verletzt.

Am Jerusalem-Tag am 2. Juni wird ein Team von Fokus Jerusalem vor Ort sein. Ausgestrahlt wird der Beitrag in der Sendung vom 6. Juni.

Foto: Grenzpolizisten auf dem Jerusalemer Ölberg mit Blick auf den Tempelberg. Bild vom 05. September 2017. Quelle: Kobi Richter / TPS.

 

Ramadan: 180.000 Muslime beten vor der Al-Aksa-Moschee

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