zurück zu Aktuelles

Letzter Ramadan-Freitag – 200.000 Menschen beten in Jerusalem

JERUSALEM, 31.05.2019 (IH) – Der muslimische Fastenmonat Ramadan neigt sich dem Ende. Rund 200.000 Muslime sind zum Freitags-Gebet zur Al-Aqsa-Moschee nach Jerusalem gereist.
Die Beschränkungen für Palästinenser aus dem sogenannten Westjordanland, die Jerusalem besuchen, werden während des Ramadans gelockert. Männer unter 40 Jahren müssen allerdings immer noch Genehmigungen beantragen.

Die Polizei ist mit starken Kräften in Jerusalem präsent, da die Situation aktuell als besonders angespannt gilt. Bereits am frühen Freitagmorgen hatte ein Palästinenser ein Attentat auf zwei Israelis verübt. (Fokus Jerusalem berichtete.)

Bethlehem: 16-jähriger Palästinenser erschossen

Später kam es zu einem tragischen Zwischenfall in Bethlehem: Israelische Sicherheitskräfte schossen einem 15-jährigen palästinensischen Teenager aus Hebron in die Brust und verletzten ihn tödlich. Er war im Begriff, den Sicherheitszaun nach Jerusalem zu durchbrechen. Einem 21-jährigen Palästinenser, der mit ihm unterwegs war und ebenfalls versuchte, den Zaun zu überwinden, schossen die Polizisten in den Bauch. Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Der Vater des getöteten Teenagers gab an, die beiden hätten versucht, rechtzeitig die Freitagsgebete in Jerusalem zu erreichen.
Laut dem israelischen Polizeisprecher Micky Rosenfeld habe die Grenzpolizei versucht, Menschen dabei aufzuhalten, nach Jerusalem einzudringen.

Ein weiterer Palästinenser wurde an einem Kontrollpunkt im sogenannten Westjordanland verhaftet, nachdem die Behörden ein Messer in seiner Jacke gefunden hatten.

Ausschreitungen am Jerusalem-Tag erwartet

Die Polizei wird auch am Wochenende in höchster Alarmbereitschaft sein, wenn Israel den Jerusalem-Tag feiert. Er erinnert an die Übernahme der Kontrolle über die Jerusalemer Altstadt durch den jüdischen Staat nach dem Sechstagekrieg von 1967.

Der Hamas-Führer Yahya Sinwar hat im Vorfeld der Feierlichkeiten gedroht, eine große Stadt in Israel – denkbar wäre auch Tel Aviv – anzugreifen. Laut Sinwar wolle US-Präsident Donald Trump Jerusalem an die Zionisten verkaufen, ohne den Preis dafür zu zahlen. „Ich rufe ihm von hier aus zu: Ich und das palästinensische Volk werden im Lichte des Jerusalem-Tages am Gaza-Grenzzaun in einer noch nie da gewesenen Zahl demonstrieren.“
Darüber hinaus soll er behauptet haben, dass die Hamas ihre Technologie seit dem letzten Krieg mit Israel im Jahr 2014 verbessert habe.

Ein Team von Fokus Jerusalem wird am Jerusalem-Tag vor Ort sein. Den Beitrag über die Feierlichkeiten zeigen wir Ihnen in unserem nächsten TV-Magazin.

Foto: Tausende Muslime beten am Freitag, den 31. Mai 2019 bei der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem. Quelle: Flash90.

Weitere News aus dem Heiligen Land