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Länder am Roten Meer starten gemeinsames Forschungszentrum für Korallenriffe

EILAT, 06.06.2019 (IH) – Die Korallenriffe im Roten Meer gelten als die gesündesten und widerstandsfähigsten weltweit und bergen noch so manches Geheimnis. Das kann nur gelüftet werden, wenn die Forscher der verschiedenen Länder rund um das Rote Meer besser zusammenarbeiten.
Israel steht nun kurz davor, ein gemeinsames Forschungszentrum mit seinen Nachbarländern ins Leben zu rufen. Aufgabe der Einrichtung wird es sein, die einzigartigen Ökosysteme der Korallen im Roten Meer zu untersuchen, zu überwachen und zu schützen.

Gigantisches transnationales Projekt unter Schweizer Leitung

In dem gigantischen Projekt wollen Partner aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Eritrea, Sudan, Jemen und Dschibuti mit Israel zusammenarbeiten. Geleitet wird es von einem neutralem Dritten, dem Schweizer Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Initiiert wurde das transnationale Zentrum von Dr. Maoz Fine, einem israelischen Professor für Meeresbiologie an der Bar Ilan Universität. Im März wurde es vom Schweizer Aussenminister in Bern in Anwesenheit von Diplomaten und Forschern eingeweiht.

Korallenriffe, in denen Millionen von Meeresarten leben, stehen weltweit unter Stress.
Die Folgen des globalen Klimawandels führen zu massiver Korallenbleiche und Korallensterben. Auch lokale Belastungen wie Umweltverschmutzung, Überfischung und physische Zerstörung machen ihnen zu schaffen.

Glücklichste Korallen der Welt leben im Roten Meer

Doch eine Reihe unabhängiger wissenschaftlicher Studien haben gezeigt, dass die Korallenriffe des Roten Meeres, einschließlich des Golfs von Aqaba, extrem resistent gegen Stress sind, der durch die globale Erwärmung und steigende Wassertemperaturen verursacht wird. Was ist der Grund? Forscher sind der Meinung, es hänge damit zusammen, dass sie sich seit der letzten Eiszeit in einer einzigartigen geologischen Umgebungen entwickelt hätten. Doch auch sie sind bedroht: von Fischzucht, durch landwirtschaftliche Abflüsse und Industrieabfälle, sowie potenzielle zukünftige Meerwasser-Entsalzungsaktivitäten.

Ziel: Umweltschutz verbessern

Das Zentrum wird Wissenschaftler aus jedem Partnerland und aus vielen Disziplinen zusammenbringen. Experten der Ozeanographie, Biologie, Genetik, Ökologie, Geologie, des Naturschutzes und der Bau- und Umwelttechnik werden Hand in Hand arbeiten.
Ihre Forschung wird Politikern und Gesetzgebern in der Region wissenschaftliche Analysen liefern. Zweck des Ganzen soll sein, dass die Korallenriffe und ihre Umwelt besser geschützt werden können.

Foto: Fokus Jerusalem.

In unserem Video spricht Dr. Maoz Fine über die bedeutsame Forschung am Roten Meer:

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