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IDF entwickelt neues Alarmsystem zum gezielten Schutz vor Raketenangriffen

JERUSALEM, 13.06.19 (DK) – Die israelische Armee (IDF) hat ein neues Sirenenalarm-System entwickelt, das dem Schutz israelischer Bürger vor Raketenangriffen dienen soll. Bislang ertönten die Sirenen nicht nur im ermittelten Gebiet des Einschlags, sondern auch in der umliegenden Region. Dies zwang regelmäßig Tausende von Israelis, Zuflucht in Luftschutzräumen zu suchen, auch wenn die Rakete viele Kilometer von ihnen entfernt einschlug. Dem soll jetzt entgegengewirkt werden, indem den Einwohnern zukünftig präziser über das gefährdete Gebiet Auskunft gegeben werden soll. Des Weiteren ermöglicht die Neuentwicklung den Israelis, ihren Standort auf einer Webseite einzugeben, um genau zu erfahren, wie lange sie voraussichtlich in den Luftschutzräumen verweilen müssen. Vergangene Nacht kam das System zum ersten Mal zum Einsatz, als eine Rakete aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert wurde. Es wurden weder Schäden noch Verletzte gemeldet.

Ermöglichung eines gesunden Lebensstils selbst in Krisenzeiten

Da die betroffenen Bürger bei dem Ertönen der Alarmsirenen innerhalb weniger Sekunden in Schutzräume flüchten müssen, leiden zunehmend viele Israelis an einer Posttraumatischen Belastungsstörung – vor Allem in den Gemeinden nahe der Grenze zu Gaza. Ein Sprecher des Militärs warnte außerdem, dass bei häufigem Fehlalarm, die Menschen zunehmend gegenüber den Sirenen desensibilisiert werden und womöglich die Luftschutzräume nicht mehr aufsuchen werden. Die Einteilung Israels in rund 1700 verschiedene Regionen soll nun ermöglichen, dass Bewohner in den umliegenden Gebieten der Gefahrenzone ihrer täglichen Routine nachgehen können. „Mit der Einführung der neuen Warn-Zonen können sich Zivilisten gezielt und in Fällen, da die Bedrohung in ihrem Gebiet real ist, sofort schützen. Dieser Schritt soll einen gesunden Lebensstil selbst in Krisenzeiten ermöglichen“, erklärte die Armee.

Zum besseren Schutz der israelischen Beduinen im Süden des Landes, von denen einige nicht in anerkannten Städten leben, teilte die Armee mit, sie habe eine Reihe von Treffen mit Führungsfiguren der Gemeinschaft abgehalten, um auch diese Regionen effektiv ins System zu integrieren. Darüber hinaus würden Sirenen entlang von Straßen außerhalb der besiedelten Gebiete aufgestellt, welche bislang nicht vor bevorstehenden Raketenangriffen gewarnt wurden.

Bedrohung durch Raketenarsenal der Hisbollah

Nachdem bereits Anfang diesen Jahres Hunderte von Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert wurden und ein Krieg mit der Hisbollah an der Grenze zum Libanon befürchtet wird, ist die Einführung des neuen Systems ein wichtiger Schritt für die Sicherheitssituation im Land. Mit Hilfe des Iran hat die libanesische Terrororganisation seit 2006 ihr Arsenal wieder aufgebaut und verfügt über Hunderttausende von Kurzstreckenraketen, die weit in israelisches Gebiet vordringen können.

Foto: Raketen aus dem Gazastreifen am 9. Mai 2019. Quelle: Kobi Richter/TPS

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