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Israel wird für Angriff auf Waffenlager in Bagdad verantwortlich gemacht

BAGDAD, 15.08.19 (DK) – Das saudi-arabische Tagesblatt „Asharq al-Awsat“ hat mit einem Artikel über die angebliche Beteiligung Israels an einem Angriff auf ein Waffenlager in Bagdad für Aufruhr gesorgt. Die gelagerte Munition wurde von einer schiitischen Miliz, welche iranische Unterstützung erhält, in einem südlichen Stadtteil bewacht. Dass es sich bei der Explosion anfang dieser Woche tatsächlich um einen Luftangriff handelte, bestätigten spätere Satellitenbilder. Nach Angaben einer Quelle der Zeitung, wird sich der israelische Schattenkrieg gegen Teheran nun zukünftig auch auf den Irak ausweiten. 

Israel will Teherans Machtstreben einschränken

Die ungenannte Quelle aus dem staatlichen Sicherheitssektor erklärte in dem, am Mittwoch veröffentlichten, Artikel: „Es ist offensichtlich, dass wir uns mitten in einem echten Kampf zwischen Israel und den Vereinigten Staaten gegen den Iran und seine Verbündeten im Irak befinden. Es ist auch klar, dass beide Seiten den Irak als Ort für ihren unangekündigten Kampf auserkoren haben.“ Die israelischen Streitkräfte gaben zu diesen Angaben zunächst keine Stellungnahme ab.

Israel verfolgt seit längerem das erklärte Ziel, Teheran und dessen schiitische Stellvertreter-Milizen daran zu hindern in Syrien und Libanon langfristig Fuß zu fassen. Diese Politik scheint nun auch den Irak einzuschließen, welcher als Teil eines schiitischen Korridors von Iran bis an die israelische Grenze gesehen wird. Bereits im vergangenen Monat berichtete die Zeitung Asharq Al-Awsat, dass westliche Diplomaten Israel für den Luftangriff auf einen schiitisch-irakischen Stützpunkt am 19. Juli verantwortlich machten. Ein ähnliches Ereignis habe sich noch im selben Monat 40 km nordöstlich von Bagdad im Camp Ashraf zugetragen. 

Die Sicherheit des jüdischen Staates steht auf dem Spiel

Der jüdische Staat hält sich wie immer mit Stellungnahmen bedeckt, hat jedoch mehrmals öffentlich sein Recht auf Verteidigung gegenüber dem Iran und der Hisbollah betont. In einer Rede vor der UN im vergangenen Jahr, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu: „Wir werden alles tun, was wir tun müssen, um uns gegen die Aggressionen des Iran zu verteidigen.“ Tatsächlich steht für Israel viel auf dem Spiel: Der Iran soll schiitische Milizen derzeit mit Raketen ausstatten, die bis zu 700 Kilometer weit fliegen können. Demnach könnten mögliche Raketenangriffe des Mullah-Regimes sowohl Saudi-Arabien als auch Israel treffen. 

Bild: Ein Kampfjet der israelischen Luftwaffe F-35. Quelle: Miriam Alster/Flash90

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