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UN befragt Palästinenser zu Antisemitismus im Bildungssystem

JERUSALEM, 16.08.19 (TPS/DK) – Der UN-Ausschuss zur Beseitigung von Rassendiskriminierung (CERD) hat diese Woche zum ersten Mal Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hinsichtlich des Verdachts auf institutionell etablierten Antisemitismus befragt. Die Delegation aus Ramallah musste sich einer Reihe von Fragen bezüglich antisemitischer Stereotype und vorsätzlicher Anstachelung zum Terror, vor Allem im Bildungsystem und in den staatlichen Medien, stellen. „Was diese Woche passierte, hat so noch nie stattgefunden“, erklärte Hillel Neuer, der Geschäftsführer von UN-Watch, einer in Genf ansässigen Organisation, welche die Aktivitäten und Beschlüsse der UNO kritisch untersucht.

Dschihad und Martyrium sind Teil des Lehrplans

Die PA hat in den letzten Jahren einen neuen Lehrplan für Kinder bis zur sechsten Klasse eingeführt, welcher dem Dschihad und dem sogenannten Märtyrertod im Kampf gegen die Ungläubigen einen hohen Stellenwert einräumt. Martyrium und Dschihad sind nach den Worten eines Lehrbuchs für Kinder im Alter von elf Jahren „die wichtigsten Bedeutungen des Lebens“. „Den Becher der Bitterkeit ehrenvoll zu trinken“, heißt es, „ist viel süßer als ein angenehm langes Leben der Demütigung.“ Als Vorbild wird hierbei beispielsweise der Terrorist Dalal Mughrabi angeführt, welcher im Jahr 1978 bei einem Massaker 38 Israelis, darunter 13 Kinder, ermordete. 28 palästinensische Schulen wurden nach Terroristen und mindestens drei Schulen nach Nazi-Kollaborateuren benannt. 

Das Wort Frieden kommt in den Schulbüchern nicht vor

Das Komiteemitglied Silva Albuquerque befragte den Vertreter der PA, Ammar Hijazi, konkret zu „beunruhigenden Informationen über antisemitische und diskriminierender Inhalte in Lehrbüchern“, über die er in einem „sehr aufschlussreichen Treffen“ mit den Organisationen NGO-Monitor und IMPACT-se erfahren hätte. Die Nachforschungen von IMPACT-se zeigten auf, dass das Wort Frieden in keinem der verwendeten Schulbücher vorkommt. Die PA hätte „einen Lehrplan für Krieg und Kampf verabschiedet, der darauf abzielt, junge Palästinenser darauf vorzubereiten, kontinuierlich für die Beseitigung Israels zu kämpfen.“

Die Europäische Union hat bereits ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung ihrer finanziellen Mittel zur Förderung von Antisemitismus im palästinensischen Lehrplan verbietet. Das Vereinigte Königreich erwägt eine ähnliche Gesetzesvorlage.

Foto: Ein Palästinensischer Jugendlicher wirft Steine auf IDF Soldaten nahe Pesagot. Quelle: Aviad Shmuel/TPS

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