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Hisbollah rüstet massiv auf: Israel entdeckt Fabrik für Präzisionsraketen

NABI CHIT, 04.09.19 (DK) – Die israelische Armee (IDF) hat bekannt gegeben, eine Produktionsstätte der Hisbollah zur Anfertigung von Präzisionsraketen aufgedeckt zu haben. Die Fabrik soll vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Iran nahe der libanesischen Gemeinde Nabi Chit eröffnet worden sein. Nach Angaben des Militärs ließen sich die Ziele der Raketen inzwischen bis auf maximal zehn Meter Abweichung anvisieren. Die Munition wird von der schiitischen Miliz meist an zivilen Standorten in Beirut gelagert, um ihre Zerstörung durch israelische Luftangriffe zu verhindern. 

Schattenkrieg verwandelt sich in offene Konfrontation

Die Strategie Israels verlagert sich zunehmends von einem Schattenkrieg auf offene Konfrontation. Bereits im vergangenen Monat hatte die IDF Raketenpläne der Hisbollah in ungewöhnlichem Detail enthüllt, um sowohl den Libanon als auch die internationale Gemeinschaft auf das aktive Expansionsstreben des Mullah-Regimes aufmerksam zu machen. Die Raketenproduktion wird nicht nur mit iranischen Maschinen betrieben, sondern findet auch unter iranischer Aufsicht statt. In Nabi Chit werden weiterhin neue Methoden zur Umrüstung und zum Transport der Munition entwickelt. 

Der anhaltende Konflikt verschärfte sich nach einem Drohnenangriff auf Beirut, für welchen die Hisbollah als auch die libanesische Regierung den jüdischen Staat verantwortlich machte. Obwohl Israel im Lichte der jüngsten Enthüllungen ein klares Motiv für den Angriff besäße, soll es sich laut Medienberichten bei der Drohne um ein iranisches Modell gehandelt haben. Eine Woche nach dem Vorfall in Beirut holte die Hisbollah zum Gegenschlag aus und traf einen IDF-Stützpunkt und Panzer nahe der Grenze. Obwohl es zu keinen Verletzungen kam, täuschte Israel im Rahmen psychologischer Kriegsführung die Evakuierung zwei scheinbar verletzter Soldaten vor. Tatsächlich wurden die Angriffe kurz darauf beendet. 

Israel befürchtet Angriff auf seine Luftwaffe

Hochschätzungen der Anzahl verfügbarer Raketen der Miliz belaufen sich auf über 150,000. Der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Samstag die Produktion von Präzisionsraketen im Libanon vehement bestritten: „Wir haben keine Fabriken für Präzisionsraketen. Dies ist eine Lüge und ein Vorwand, welchen [Premierminister] Netanjahu zur Rechtfertigung seiner Unterfangen benutzt“. Israel befürchtet in einer gewaltsamen Auseinandersetzung könnte die Terrorgruppe die selbststeuernden Raketen einsetzen, um die Luftwaffe der IDF anzugreifen.

Bild: Luftansicht der Hissbollah-Produktionsstätte für Präzissionsraketen nahe Nabi Chit. Quelle: IDF

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