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Raketenalarm während Wahlkampfrede – Netanjahu muss Podium verlassen

ASCHDOD, 11.09.2019 (IH) – Kaum hatte Premierminister Benjamin Netanjahu am Dienstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Aschdod die Bühne betreten, ertönte Raketenalarm. Netanjahu sagte dem Publikum noch, es solle ruhig bleiben, bevor er von Personenschützern von der Bühne eskortiert wurde. Einige Minuten später kehrte er zurück, um seine Rede fortzusetzen.

„Eiserne Kuppel“ fängt zwei Raketen ab

Wie die Armee bekannt gab, wurden zwei Raketen aus Gaza in Richtung der israelischen Städte Aschdod und Aschkelon abgefeuert. Die Bewohner im Süden Israels mussten in Schutzräume rennen. Beide Raketen wurden vom Abwehrsystem „Eiserne Kuppel“ abgefangen. Unbestätigten Berichten zufolge soll ein drittes Geschoss auf freiem Feld eingeschlagen sein. Das Militär macht die Terrorgruppe Hamas für den Beschuss verantwortlich.

Eine 46-jährige Frau schaffte es in Aschdod nicht rechtzeitig in einen Schutzraum und erlitt einen Schock. Sie musste medizinisch behandelt werden. Weitere Verletzte oder Schäden wurden nicht gemeldet. Die Stadt Aschkelon öffnete ihre öffentlichen Luftschutzräume, falls das Raketenfeuer andauern sollte.

Israel schlägt zurück: 15 Terrorziele attackiert

Als Reaktion auf das Raketenfeuer haben israelische Kampfflugzeuge 15 verschiedene Ziele im Gazastreifen angegriffen. Laut Armee wurden mehrere Ziele auf einer Militärbasis, die Waffen produzieren soll sowie einer Reihe von Zielen auf einem Gelände, das den Seestreitkräften gehört und ein Hamas-Terrotunnel ins Visier genommen.

Palästinensische Quellen berichteten von schweren Anschlägen und Explosionen in Beit Lahiya nördlich von Gaza Stadt, in Deir el-Balah in Zentral-Gaza und in Khan Younis im Süden. Berichte über Verletzte gibt es nicht.

Premierminister Netanjahu, der auch amtierender Verteidigungsminister ist, hielt noch in der Nacht ein Treffen im Militärhauptquartier von Tel Aviv ab, um sich mit seinen Verteidigungschefs zu beraten.
Nur wenige Stunden vor dem Raketenangriff hatte der Ministerpräsident zugesagt, das Jordantal im sogenannten Westjordanland bei einer Wiederwahl zu annektieren (Fokus Jerusalem berichtete).

Foto: Premierminister Benjamin Netanjahu gibt am 10. September 2019 in Ramat Gan eine Erklärung an die Presse über die Umsetzung der israelischen Souveränität über das Jordantal und seine jüdischen Siedlungen ab. Quelle: Hadas Parush/Flash90.

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