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Israelische Forscher finden Hinweise auf das biblische Königreich Edom

TIMNA,19.09.19 (TPS/ DK) – Forscher der Universität in Tel Aviv konnten den schlagenden Nachweis zum Bestehen des antiken Königreichs Edom erbringen und untermauern damit den biblischen Bericht. Im ersten Buch Mose ist von dem edomitischen Königreich die Rede, welches bereits im zehnten Jahrhundert v. Chr. bestand. Die edomitischen Herrscher waren lange bevor den israelitischen Königen an der Macht. Die fehlenden archäologischen Befunde hierzu führten jedoch bis heute zu stark voneinander abweichenden Auslegungen des biblischen Textes.

Edom lag im heutigen Jordanien und in Südisrael

Die neuesten Funde weisen darauf hin, dass das edomitische Königreich im heutigen Jordanien und in der israelischen Arava-Wüste angesiedelt war. Es erlebte vom elften bis zum zwölften Jahrhundert v. Chr. seine Blütezeit. Prof. Erez Ben-Yosef, der am Lehrstuhl für Archäologie und Antiken Kulturen des Nahen Ostens an der Universität in Tel Aviv tätig ist und Prof. Tom Levy von der Universität in San Diego führten Proben an Fundstücken durch, die antiken Kupferbergwerken in Südisrael entnommen wurden. Diese lassen auf einen wohlhabenden und blühenden Kulturkreis schließen, der in der Kupfergewinnung von den Ägyptern hochausgebildet war. 

Kupferbergwerke lassen auf wohlhabenden Kulturkreis schließen

Kupfer wurde in der Antike zur Herstellung von Werkzeug und Waffen verwendet und galt als der wertvollste Bodenschatz im Nahen Osten. Die Kupferbearbeitung ist ein komplexer Vorgang, welcher ein hohes Maß an Fachkompetenz erfordert. Das Team von Ben-Yosef untersuchte Hunderte von Fundstücken, die aus antiken Kupferminen bei Faynan in Jordanien und bei Timna in Israel stammten. Ziel der Analyse war es, die Aufbereitung und Veredelung von Kupfer, wie sie in diesem Wirtschaftszweig für rund 500 Jahre stattfand, nachzuvollziehen. Sie konnten anhand von Abfällen, die bei der Kupfergewinnung verursacht worden waren, dramatische Fortschritte in der verwendeten Technik feststellen. 

Die neusten Erkenntnisse widersprechen der unter Archäologen verbreiteten Annahme, dass die Arava-Wüste von einem losen Verbund zahlreicher Stämme besiedelt war. Ben-Yosef zieht als Fazit, dass die blühende Kupferindustrie in der Arava nur vor dem Hintergrund eines zentralisierten und hierarchisch organisierten politischen Systemes denkbar wäre. Dies entspricht ebenfalls den biblischen Aufzeichnungen, wie der Professor betonte.

Bild: Ausgrabungen bei einer antiken Kupfermine nahe Timna. Quelle: E. Ben-Yosef/Central Timna Valley Project

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