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Israelis im Süden protestieren gegen Raketenangriffe

JERUSALEM, 28.11.2019 (IH) – Etwa 24 Stunden nach den jüngsten Raketenangriffen aus Gaza sind in Sderot dutzende Menschen – viele brachten ihre Kinder mit – auf die Straße gegangen. Die Bewohner aus Südisrael protestierten gegen die ständige Bedrohung aus dem Gazastreifen und angebliche Tatenlosigkeit der Politiker.

Die Demonstranten forderten ein härteres Eingreifen der Regierung, damit die Menschen im Süden ihren Alltag ohne ständigen Raketenbeschuss bewältigen könnten. Sie seien es leid, ständig Raketenalarmsirenen zu hören und in Luftschutzräume rennen zu müssen.

Rot ist die Farbe, mit der wir leben müssen“

Viele Protestler trugen rote Fahnen und befestigten rote Bänder an ihrer Kleidung, als Symbol für die Raketenalarmsirene, der auch „roter Alarm“ genant wird. Rot sei die Farbe, mit der sie leben müssten, sagten sie dem Nachrichtensender i24. „Rot ist unsere Farbe, wir leben mit dieser Farbe seit wir geboren wurden, wir kennen es nicht anders“, sagte ein Jugendlicher gegenüber Reportern. „Ich bin Großmutter von fünf Enkeln und mache mir Sorgen um sie. Ich muss ihnen sagen: rennt in den Schutzraum. Meine Tochter sagt, dass sie viel Angst haben und Bettnässer sind. Ich sehe die Kinder in den gesicherten Räumen sitzen und frage mich: Wann hört das endlich auf?“, beklagte sich Flora Deeri.

Die israelischen Gemeinden an der Grenze zum Gazastreifen sind häufig Zielscheibe für Raketen aus der Küstenenklave. Seit Juni 2007 wird der Gazastreifen von der radikalislamischen Terrororganisation Hamas kontrolliert. Ihr erklärtes Ziel ist es, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten. Am Dienstag feuerten Terroristen zwei Raketen in Richtung des jüdischen Staates, woraufhin die israelische Luftwaffe Hamas-Ziele in der Küstenenklave angriff. Mitte November war die Gewalt eskaliert: Terroristen schossen rund 450 Raketen ab, nachdem Israel den hochrangigen Islamischen Dschihad-Kommandanten Bahaa Abu al-Atta gezielt getötet hatte (Fokus Jerusalem berichtete).

Foto: Mit roten Fahnen und Bändern gingen Israelis Mitte November in Tel Aviv auf die Straße. Sie protestierten gegen ein Eskalieren der Gewalt zwischen Gaza und Israel. Quelle: Miriam Alster / Flash90.

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