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57.277 ehemalige IDF-Soldaten leiden unter körperlichen und seelischen Beschwerden

JERUSALEM, 15.12.2019 (DK) – Das israelische Verteidigungsministerium hat eine jährliche Statistik über ehemalige Soldaten der israelischen Armee (IDF) veröffentlicht, aus welcher hervorgeht, wie viele während ihres Dienstes bleibende körperliche und psychische Schäden davontrugen. Den Daten zufolge soll es sich dabei um 57.277 Veteranen handeln. In dieser Zahl sind 5000 ehemalige Soldaten mit inbegriffen, die aufgrund ihrer Erfahrung im Militär unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden. Insgesamt gelten 591 der Soldaten als Menschen mit Schwerbehinderungen. Ein auffallend hoher Anteil sind während des Krieges zwischen Israel und Gaza im Jahr 2014 zu Schaden gekommen. 

Israelisches Verteidigungsministerium fördert Wiedereingliederung von Veteranen in den Alltag

Die IDF-Veteranen werden nach Angaben des Ministeriums während ihrer Rehabilitation von einem Team aus Medizinern und Psychologen begleitet. Im vergangenen Jahr allein finanzierte das Ministerium die Hochschulausbildung von 546 Veteranen mit Behinderungen. Zudem konnte die Entlassung von 92% der Behandelten vom Arbeitsplatz verhindert werden. Während der Bürokratieaufwand noch vor wenigen Jahren auf viele Bedürftige zu einschüchternd wirkte, gestaltet sich der Prozess heute deutlich einfacher. Die Anerkennunng durch den Staat ist mit weniger Zeitaufwand und Besuchen bei der Behörde verbunden. Politik und Wissenschaft arbeiten inzwischen eng zusammen, um die Integration der Soldaten mit posttraumatischer Belastungsstörung in den Alltag zu fördern. 

“Das Verteidigungsministerium beschäftigt die führenden Experten des Staates Israel, welche eine Vielzahl therapeutischer Methoden entwickeln. Wir legen besonderen Wert auf die Rehabilitation von PTBS-Opfern durch ihre Wiedereingliederung in die Arbeitswelt”, sagte das Ministerium. Die Leidtragenden haben unter anderem Anspruch auf eine finanzierte Individual-, Ehe- und Familientherapie. 

Steigende Zahl von Zivilisten leiden unter psychischen Belastungsstörungen

Der heutige Sonntag ist als der Jahrestag für die Würdigung verwunderter IDF-Veteranen im nationalen Kalender Israels verzeichnet. Dies sei “eine Gelegenheit für den Staat eine Pause einzulegen, um die zu würdigen, welche einen hohen Preis für die Staatssicherheit bezahlt haben”, so der stellvertretende Generaldirektor der Rehabilitations-Abteilung des Ministeriums, Hezi Mishta. Doch nicht nur IDF-Soldaten zahlen einen hohen Preis: Auch eine steigende Zahl israelischer Zivilisten, vor Allem Bewohner der Gebiete um den Gazastreifen, weisen immer häufiger psychische Belastungsstörungen auf. 

Bild: IDF-Übung nahe Kiryat Arba. Quelle: Moshe Butavya/TPS

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