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Brasilien eröffnet Handelsvertretung in Jerusalem

JERUSALEM, 16.12.2019 (TPS/DK) – Brasilien hat eine Handelsvertretung in Jerusalem eröffnet, als ein Vorzeichen für eine zukünftige Verlegung der Botschaft. Dem Beispiel der USA und Guatemalas folgend, hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro Jerusalem als die Hauptstadt des jüdischen Staates anerkannt. Dieser Schritt hatte bereits seinen Vorgängern scharfe internationale Kritik eingebracht. Bolsonaros Sohn, welcher bei der Einweihung der Handelsvertretung anwesend war, bezeichnete die künftige Verlegung der Botschaft als einen “natürlichen und normalen Schritt” mit welchem er “ein Beispiel für das restliche Lateinamerika” setzen wolle. 

Brasiliens Botschaft soll nächstes Jahr in Jerusalem eröffnet werden

In seiner Rede richtete Eduardo Bolsonaro das Wort an die anwesenden israelischen Politiker: „Ihr habt viele Argumente dafür, dass Jerusalem eure Hauptstadt ist. Wir werden also nichts Außergewöhnliches tun. Wir tun etwas Normales, um euere Hauptstadt anzuerkennen“. Er fügte hinzu, dass Brasilien ebenfalls plane, die Hisbollah offiziell als Terrororganisation zu erklären. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu hielt eine Rede bei der Eröffnungszeremonie und wiederholte, dass das eröffnete Handelsbüro “ein Versprechen von Präsident Bolsonaro ist, im nächsten Jahr auch eine Botschaft in Jerusalem zu eröffnen”.

Der rechtspolitische Bolsonaro gilt als Vertrauter des israelischen Premiers. Der Brasilianer hatte bereits Anfang diesen Jahres über die Verlegung der Botschaft gesprochen, nachdem jedoch Befürchtungen laut wurden, dieser Schritt könnte Fleischexporte in die arabischen Länder gefährden, schien das Projekt zu einem Stillstand zu kommen. Sein Sohn erklärte jedoch, der Umzug verzögere sich nur deshalb, weil Brasilien ihn gründlich vorbereiten wolle. 

Verlegungen von Botschaften sind international umstritten

Die Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten, denn Israel beansprucht ein vereinigtes Jerusalem als Hauptstadt, während die Palästinenser Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen zukünftigen eigenen Staat wollen. Der Status der Stadt soll nach Auffassung der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen den Israelis und den Palästinensern festgelegt werden.

Bild: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (links) und der israelische Premier Benjamin Netanjahu (rechts). Quelle: Kobi Gideon/GPO

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