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Israel, Griechenland und Zypern unterzeichnen Gas-Pipeline-Abkommen

ATHEN, 03.01.2020 (DK) – Bei einer feierlichen Zeremonie in Athen haben Israel, Griechenland und Zypern ein Abkommen für den Bau der Mittelmeer-Pipeline „Eastmed“ unterzeichnet. Die drei Regierungschefs, Benjamin Netanjahu, Kyriakos Mitsotakis, und Nikos Anastasiades fanden sich zu diesem Anlass in der griechischen Hauptstadt ein. Israels Ministerpräsident sagte, es sei ein „historischer Tag“ für den jüdischen Staat. Das Projekt wird nun ausgeschrieben, so dass private Investoren sich darauf bewerben können. Die Erdgasfelder im östlichen Mittelmeer sollen mit Europa verbunden werden, und im Jahr 2025 in Betrieb gehen. 

Ankara verurteilt das Abkommen

Die 2.000 Kilometer lange Pipeline soll jährlich zwischen neun und zwölf Milliarden Kubikmeter Gas von Israel nach Griechenland und von dort weiter nach Italien und in andere südeuropäische Länder befördern. Die Entdeckung des Erdgasfeldes im östlichen Mittelmeerraum hat einen Konflikt zwischen den drei Mittelmeerstaaten und der Türkei entfacht. Ankara verurteilte das Abkommen mit der Begründung, der Vertrag sei ein Versuch die Türkei einzukreisen. Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, hatte zuletzt ein Abkommen mit Lybien unterzeichnet, welches neue Seegrenzen festlegt und den Fund neuer Erdgasfelder ermöglichen soll. 

Israels Ministerpräsident sagte nach der Unterzeichnung am Donnerstag: „Dies ist ein historischer Tag für Israel, welches nun zu einer Energiemacht wird. Wir haben mit vielen Nachbarn Lieferverträge geschlossen, welche die Wirtschaft stärken werden“. Auch Netanjahus griechischer Amtskollege, Mitsotakis, zeigte sich enthusiastisch. Er erklärte, die Pipeline sei von „geostrategischer Bedeutung“ und würde den Menschen zum Wohlstand verhelfen.

Netanjahu: Eastmed-Pipeline wichtig für regionale Stabilität 

Mit der Erschließung des Leviathan Erdgasfeldes wird Israel seine Energieabhängigkeit vom Ausland verringern und Europa wird weniger abhängig von Gasexporten aus Russland. Der vorerst größte Abnehmer von Leviathan ist jedoch Ägypten. Auch Jordanien hat Interesse größere Mengen an Erdgas von Israel zu kaufen. Netanjahu betonte, dass „Eastmed“ deshalb ein wichtiger Schritt in Richtung regionaler Stabilität sei. 

Bild: Blick auf das Leviathan Gasfeld vom Strand Dor Habonim. Quelle: Flash90

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