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Israel bestürzt über Abschuss von Passagierflugzeug im Iran

JERUSALEM, 12.01.2020 (TPS/DK) – Der israelische Außenminister Israel Katz hat der Ukraine im Namen des jüdischen Staates sein tiefes Beileid ausgesprochen, nachdem diese Woche ein ukrainisches Passagierflugzeug im Iran abgestürzt war. Insgesamt 176 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben. “Ich bin zutiefst betroffen, die tragischen Nachrichten über den ukrainischen International-Flug 752 zu hören”, erklärte Katz. “Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, im Iran, in Kanada und bei all denen, die geliebte Menschen verloren haben”, fügte er hinzu. Nach tagelangem Leugnen hat der Iran zugegeben, für den Absturz des Flugzeugs verantwortlich zu sein. 

Iran räumt “unbeabsichtigten” Flugzeug-Abschuss ein

Das Militär und vermutlich auch die iranische Führung wussten bereits am Mittwoch was tatsächlich vorgefallen war. In einer am Samstagmorgen veröffentlichten Pressemitteilung hieß es, die iranische Revolutionsgarde habe das Flugzeug “unbeabsichtigt” abgeschossen und es handle sich um einen Fall menschlichen Versagens. Zuvor hatte der Iran einen Abschuss der Maschine vehement bestritten und behauptet, eine technische Ursache habe zu der Katastrophe geführt. Das Eingeständnis war nicht zufällig am Samstagmorgen publik gemacht worden: Von Iranern veröffentlichte Fotos und Videos, das Material amerikanischer Satelliten und Geheimdienstinformationen gaben alle einen klaren Hinweis auf den Abschuss der Maschine und erhöhten somit den Druck auf die Regierung.

“Ich übernehme die volle Verantwortung”, sagte der Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh bei einer im staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Stellungnahme. „Als ich herausfand, was passiert war, wollte ich sterben.“ Die ukrainische Maschine wurde nach seinen Angaben als potenzielle Gefahr eingestuft. Man hielt sie fälschlicherweise für einen Marschflugkörper im Anflug auf eine Militärbasis und genau zu dem Zeitpunkt habe es zudem einen Defekt im Kommunikationssystem gegeben.

Vorfall führt zu Protesten in Teheran

Die meisten Passagiere an Bord waren Iraner und Kanadier. Unter ihnen befanden sich zudem elf Ukrainer, zehn Schweden, vier Afghanen, drei Deutsche und drei Briten. Das Eingeständnis der Regierung führte am Samstag zu heftigen Protesten in Teheran. Hunderte Menschen versammelten sich auf dem Vorplatz der Amirkabir Universität. Die Wahrheit ist für die iranische Führung ein absolutes Desaster: Während die Spannungen mit den USA das Konfliktpotential im eigenen Land ohnehin verschärfen, schrumpft die Glaubwürdigkeit der Politiker nun noch mehr. 

Bild: Israels Außenminister Israel Katz bei einer Konferenz. Quelle: Yehonatan Valtser/TPS

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