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Nach Raketenbeschuss aus Gaza: Israel fliegt Luftangriffe auf Hamas-Stützpunkte

GAZA, 27.01.2020 (DK) – Die israelische Armee (IDF) hat Luftangriffe auf Hamas-Stützpunkte im Gazastreifen geflogen, nachdem die Terrororganisation zuvor eine Rakete auf Südisrael abgefeuert hatte. Zudem sind am Wochenende immer wieder mit Sprengstoff beladene Luftballone in israelischen Gemeinden nahe der Grenze gesichtet worden. Die Rakete aus dem Gaza landete auf einem offenen Feld in der Region Eshkol. Es wurden weder Schäden noch Verletzte gemeldet. 

Israel bombardiert Beobachtungsposten der Hamas

Bei den Luftangriffen wurde ein Beobachtungsposten im Süden des Gazastreifens bombardiert. Auch hier kam es weder zu Verletzten noch Toten. Die in der Küsten-Enklave herrschende Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie hat nach Israels Rückzug aus dem Gebiet vor dreizehn Jahren gewaltsam die Kontrolle übernommen. Seitdem propagiert die Organisation offiziell die Zerstörung des jüdischen Staates. Neben der Hamas, gewinnt auch der Islamische Dschihad an immer mehr Unterstützung aus der Bevölkerung. Oftmals ist nicht klar, welche der beiden Terrororganisationen die Angriffe ausführen. 

Israel und Hamas handeln ein inoffizielles Waffenstillstandsabkommen aus

Berichten der israelischen Medien zufolge, sollen die jüngsten Angriffe Israel während der inoffiziellen Waffenstillstandsverhandlungen unter Druck setzen. Vertreter des jüdischen Staates handeln mithilfe Ägyptens ein Abkommen mit Hamas-Beamten aus. Das israelische Fernsehen berichtete vergangene Woche, dass “intensive Anstrengungen” unternommen werden, um die Hamas dazu zu bringen, die Angriffe auf Israel zu beenden. Es gab keine offizielle Bestätigung des Berichts vonseiten Ägyptens oder der Hamas. 

Khalil al-Hayya, ein hochrangiger Beamter der Terrororganisation, sagte gegenüber Journalisten, dass die Sprengstoff-Luftballons nicht von Hamas-Mitgliedern sondern von Einzelpersonen über die Grenze gesandt worden seien. Die militante Gruppierung unterstütze jedoch jede Aktion dieser Art, da sie den “Besatzer” unter Druck setze. Im Gazastreifen führen die katastrophalen Umstände zu einer zunehmenden Radikalisierung der Bevölkerung, vor Allem von Jugendlichen ohne Zukunftsperspektiven. Die Arbeitslosenquote beläuft sich in der Küsten-Enklave auf rund 40%. Es mangelt an sauberem Trinkwasser und die schlechten sanitären Bedingungen erhöhen das Krankheitsrisiko der Bewohner. Dies wird unter anderem als ein Faktor angesehen, der junge Menschen dazu bewegt, sich den Terrororganisationen anzuschließen. 

Foto: Rakete wird aus der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen abgefeuert im Mai 2019. Quelle: Abed Rahim Khatib/Flash90

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