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Wiederholte Raketenangriffe aus Gaza trotz gemeldeter Waffenruhe

GAZA, 16.02.2020 (DK) – Terroristen aus dem Gazastreifen haben am Samstagabend zwei Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär (IDF) erklärte, dass sie von einer Waffenruhe ausgegangen waren, welche durch die Attacken nun wieder aufgehoben wurde. Die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas gab bekannt, dass Frieden erst in die Region zurückkehren werde, wenn Jerusalem ihre gestellten Forderungen erfüllt. Die Raketen landeten auf einem offenen Feld nahe der Gemeinde Kissufim an der östlichen Grenze zum Gazastreifen. Es wurden weder Schäden noch Verletzte gemeldet. Aufgrund der Angriffe, flog die IDF in der Nacht zum Sonntag Luftangriffe auf Hamas-Stützpunkte.

Hamas gab Waffenruhe am Donnerstag bekannt

Am Donnerstag teilte ein israelischer Sicherheitsbeamter den Medien mit, dass die Hamas sowohl die Raketenangriffe als auch die Attacken durch an Ballons befestigte Bomben einstellen würde. Im Gegenzug sicherte der jüdische Staat den Machthabern in Gaza zu, dass sie die vor Kurzem verhängten Sanktionen aufheben würden. Die Anzahl der Ausreisegenehmigungen für Geschäftsleute aus der Küsten-Enklave wurde kürzlich auf 500 reduziert und die Fischereizone wurde auf 10 Seemeilen begrenzt. Obwohl ein Hamas-Beamter ausdrücklich erklärte, dass vor Allem die anhaltenden Attacken durch Feuerballons aufhören würden, landeten Dutzende solcher Sprengstoff-Vorrichtungen am Freitag und Samstag in israelischen Gemeinden.

Ministerpräsident Netanjahu: Israel duldet keine Aggression von Gaza

„Ich möchte eines klarstellen: Wir werden keine Aggression von Gaza dulden. Noch vor wenigen Wochen haben wir den Oberbefehlshaber des Islamischen Dschihad in Gaza außer Gefecht gesetzt, und ich schlage vor, dass der Islamische Dschihad und die Hamas ihre Erinnerung auffrischen“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei der Eröffnung der wöchentlichen Kabinettssitzung vergangenen Sonntag. „Ich werde nicht alle unsere Aktionen und Pläne vor den Medien detailliert darlegen, aber wir sind bereit, entschieden gegen die Terrorgruppen in Gaza vorzugehen“, fügte er hinzu.

Israels Verteidigungsminister Naftali Bennett warnte die Hamas-Offiziere ebenfalls, dass Israel „tödliche Maßnahmen“ gegen sie ergreifen würde, falls ihr „unverantwortliches Verhalten“ nicht aufhöre. Der Raketenangriff aus Gaza erfolgte weniger als eine Stunde, nachdem Bennett in einem Fernsehinterview sagte, dass die Anzahl der Raketenangriffe in der Region während seiner viermonatigen Amtszeit drastisch zurückgegangen sei.  „In den drei Monaten vor meinem Amtsantritt, verglichen mit den drei Monaten nach meinem Antritt als Verteidigungsminister, sank die Anzahl der Raketen um 80 Prozent, und die Unruhen an der Grenze hörten fast vollständig auf“, so Bennett. Es war unklar, wie Bennett diesen Rückgang um 80 Prozent berechnete, da bereits in den ersten Tagen nach seinem Amtsantritt, der Islamische Dschihad Hunderte von Raketen auf den jüdischen Staat abfeuerte. 

In den vergangenen Wochen hat sich der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern stark aufgeheizt, nachdem der US-Präsident Donald Trump seinen Friedensplan zur Lösung des Nahostkonflikts vorlegte. Die Palästinensische Autonomiebehörde warf dem Kabinett von Präsident Trump vor, dass der Plan den jüdischen Staat begünstige. In mehreren Städten des sogenannten Westjordanlands kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der IDF und palästinensischen Demonstranten. 

Bild: Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete im November 2019. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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