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Islamischer Staat kündigt Terroranschläge auf Israel an

JERUSALEM, 28.01.2020 (DK) – Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat Dschihadisten weltweit dazu aufgerufen, Terrorattentate auf Ziele in Israel zu verüben. In einer am Montag veröffentlichten Audiobotschaft, kündigte der Anführer der IS, Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi, eine „neue Phase“ von Angriffen an, die hauptsächlich auf den jüdischen Staat abzielen sollen. Es solle von den Juden zurückgeholt werden, was den Muslimen gestohlen worden ist. Die Aufforderung zur Beteiligung an Angriffen auf Israel kam anlässlich der Veröffentlichung des Nahost-Friedensplans der amerikanischen Trump-Administration. 

Dschihadisten werden aufgefordert jüdische Siedlungen anzugreifen

Bereits für die „kommenden Tage“ kündigte der IS-Sprecher, Abu Hamza al-Kuraischi, die Attacken an. „Die Augen der Soldaten des Kalifats, wo immer sie sich befinden, sind weiterhin auf Jerusalem gerichtet.“ Anstatt sich auf das Kalifat zu konzentrieren, sollen nun die vereinten Kräfte gegen den jüdischen Staat gerichtet werden. Die Anhänger der Terrormiliz wurden dazu aufgefordert, zuallererst jüdische Siedlungen in den palästinensischen Autonomiegebieten anzugreifen. Die Botschaft wurde auf sämtlichen Plattformen im Internet weiter verbreitet.

Terroranschläge als Antwort auf Veröffentlichung des US-Friedensplans

Der IS-Sprecher verwies direkt auf den „Trump-Plan“, dessen Details der amerikanische Präsident am Montag mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionsführer Benny Gantz in Washington besprach. Am Dienstag soll der Plan im Laufe des Tages ganz veröffentlicht werden. Donald Trump hatte den zum Großteil von seinem Schwiegersohn Jared Kushner ausgearbeiteten Plan zuvor als „Deal des Jahrhunderts“ bezeichnet. Der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammad Shtayyeh, forderte am Montag die internationale Gemeinschaft auf, den Nahostplan zu boykottieren, da er als voreingenommen gegenüber Israel gilt.

Die Terrororganisation IS wurde im Jahr 2003 gegründet, um ein neues Kalifat im Nahen Osten aufzubauen. Obwohl der Islamische Staat weitestgehend erfolgreich besiegt wurde, sind noch immer verbündete Terrorzellen im Irak, Syrien, der Sinai-Halbinsel und im Gazastreifen präsent. Die islamistische Gruppierung wird des Völkermords, der Zerstörung von kulturellem Erbe der Menschheit und weiterer Kriegsverbrechen beschuldigt. Im Oktober 2019 tötete eine amerikanische Spezialeinheit den Anführer der Miliz, Abu Bakr al-Baghdadi. 

Bild: Das ägyptische Militär im nördlichen Sinai, wo gegen die Terrororganisation Islamischer Staat gekämpft wird. Quelle: Abed Rahim Khatib /Flash90

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