zurück zu Aktuelles

Palästinenser-Führer nutzen Corona für Hetze gegen Israel

BETHLEHEM / JERUSALEM, 12.04.2020 (TPS / TM) – „Israel plant, die Palästinensergebiete mit Corona zu überfluten.“ Das erklärte Amal Hamid, Gouverneur der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Bethlehem, in einem Interview mit „Radio Palästina“. Es ist ein Beispiel für die derzeitige wilde Hetze von palästinensischen Funktionären. Währenddessen arbeitet die israelische Gesundheitsbehörde eng mit der PA zusammen, um das neuartige Virus einzudämmen. Die Vereinten Nationen habe diese Kooperation ausdrücklich gelobt. 

Israel hatte in den vergangenen Wochen Tausende Corona-Tests und Schutzmasken an die PA übergeben. Die Tipps des Gesundheitsministeriums zur Vermeidung von Ansteckungen wurden auf Arabisch übersetzt.

Auf Fahrzeuge gespuckt“

Doch die Palästinenserführung verbreitet gegenüber der eigenen Bevölkerung einen ganz anderen Eindruck. Ministerpräsident Mohammad Schtajjeh beschuldigte den jüdischen Staat, „Corona-Verbrechen“ zu begehen: „Der wahre Schwachpunkt in unserem Kampf gegen Corona ist die israelische Besatzung und die israelische Politik, die versucht, unsere Bemühungen zum Schutz unseres Volkes zu sabotieren.“ Schtajjeh forderte Israel auf, „uns in Ruhe zu lassen.“ Zuvor hatte er israelischen Soldaten vorgeworfen, auf Fahrzeuge gespuckt zu haben, um Palästinenser mit dem Virus zu infizieren. Die Stadt Ramallah hat demonstrativ damit begonnen, die Straßen zu desinfizieren, auf denen israelische Militärfahrzeuge unterwegs sind. Den Bewohnern wurde versichert, man arbeite daran, ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Tatsächlich tut sich die Autonomiebehörde schwer mit dem Kampf gegen die neuartige Infektionskrankheit. Das Gesundheitssystem ist marode. Nach offiziellen Angaben gibt es in den Autonomiegebieten knapp 300 Infizierte und zwei Tote durch das Virus – die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen.

Der Bezirk Bethlehem, eines der Epizentren des Ausbruchs, hat bekannt gegeben, dass alle Hotels in der Stadt an das Gesundheitsministerium übergeben wurden. Sie sollen als Notkrankenhäuser und Isolierstationen genutzt werden. Der Distrikt kündigte zudem an, dass der Import israelischer Waren in die Stadt verboten sei – sie könnten mit Corona infiziert sein. Der Raum Bethlehem wurde abgeriegelt, die palästinensischen Behörden haben über 60 Straßensperren aufgebaut. Außerdem haben sie ähnliche Beschränkungen wie Israel erlassen: die Palästinenser dürfen ihre Wohnungen nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt zu gehen.

Israelis schulen Gaza-Mediziner

Kritisch ist die Situation auch im Gazastreifen, der von der radikal-islamischen Hamas regiert wird. 

Dutzende von Ärzten, Krankenschwestern und medizinischem Personal in Gaza wurden von israelischen Teams in Techniken zur Behandlung von Corona-infizierten Patienten geschult. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Kan. Ein Team des Sheba Medical Center aus Ramat Gan führte demnach mehrere Stunden lang eine Schulung für rund 20 medizinische Mitarbeiter aus Gaza am Grenzübergang Erez durch. Darüber hinaus durfte eine Gruppe Gaza verlassen, um im Barzilai Medical Center in Aschkelon zu trainieren, und das medizinische Personal beider Seiten hat laut dem Bericht gemeinsam Telefonkonferenzen abgehalten. Es besteht die Sorge, dass sich das Virus schnell ausbreiten und das prekäre Gesundheitssystem in Gaza rasch überwältigen könnte. Auch im Gazastreifen wurden mittlerweile Moscheen, Restaurants und Veranstaltungszentren geschlossen. Und das Virus bremst offenbar auch die Terroristen: In den vergangenen zwei Wochen gab es keinen Raketenangriff auf Israel.

Foto: Mitarbeiter des palästinensischen Gesundheitsdienstes desinfizieren einen Arbeiter, der aus Israel zurück in die Autonomiegebiete kommt. Bild: Wisam Hashlamoun/Flash90 

Weitere News aus dem Heiligen Land