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70.000 Betriebe stehen wegen Pandemie vor der Pleite

JERUSALEM, 17.06.2020 (DK) – Einem Bericht der israelischen Regierung zufolge müssen dieses Jahr voraussichtlich 70.000 Betriebe aufgrund der Folgen der Coronakrise schließen. Es können nicht genug Hilfspakete geschnürt werden, um diese Pleitewelle staatlich aufzufangen. Wer durch die Straßen Tel Avivs bummelt, sieht an vielen Ladenfronten “Zu vermieten”-Schilder hängen. Vor allem kleine Unternehmen und Gastronomen haben die strengen Ausgangssperren stark getroffen. Die Regierung hofft, dass trotz dessen in etwa 30.000 neue Betriebe bis Ende 2020 eröffnen werden. Die derzeitige Planungsunsicherheit lässt jedoch keine genauen Prognosen zu. 

Hohe Arbeitslosigkeit schwächt Kaufkraft in Israel

Seit Beginn der Krise ist die Zahl der neu gegründeten Unternehmen um 70% zurückgegangen. “Unternehmer finden es sehr schwierig, Entscheidungen unter diesen unsicheren Bedingungen zu treffen, da keine Gewissheit über die erwarteten Einnahmen besteht”, heißt es in dem Bericht. Darüber hinaus befürchten Arbeitgeber, dass die hohe Arbeitslosigkeit die Kaufkraft dieses Jahr enorm schwächen wird. 

Trotz der jüngsten Lockerungen haben derzeit fast eine Million Israelis keine Beschäftigung. Rund zwei Drittel der Arbeitnehmer, welche im März ihre Anstellung verloren, befinden sich im Monat Juni noch immer im unbezahlten Urlaub. Insgesamt sind 23,5% der Bevölkerung arbeitslos. Vor Ausbruch der Pandemie lag die Quote im Vergleich bei 3.9%. Israels Arbeitsamt erklärte, dass besonders Menschen mit niedrigem Einkommen von der Wirtschaftskrise betroffen seien. Auch langfristig werden die Gehälter vermutlich für einige Zeit kärglicher ausfallen, so das Amt. 

Israels Grenzen bleiben bis auf weiteres geschlossen

Während Europa die Grenzen für Reisende langsam wieder öffnet, bleibt Israel für Touristen weiter geschlossen. Nur mit Griechenland und Zypern wurde bislang ein Abkommen geschlossen, welches die gegenseitige Einreise erlaubt – aber erst im August. Bis vor kurzem war noch der 1. Juli als Termin für die Öffnung der Grenzen angepeilt worden. Nun erklärte das Außenministerium, dass die Entscheidung über eine allgemeine Grenzöffnung aufgrund der steigenden Infektionsrate bis auf weiteres auf Eis liegt. 

Bild: Eine Frau vor geschlossenen Geschäften im Stadtzentrum Jerusalems. Quelle: Yonatan Sindel/Flash90

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